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发表于 2018-11-14 17:40:34 | 显示全部楼层 |阅读模式
德国明镜周刊原文
10.12.2007
Revolutionär Seiner Majestät
Lenin wollte den Zaren stürzen, Kaiser Wilhelm II. einen Sieg an der Ostfront erzielen. Bislang unbekannte Dokumente belegen nun das Ausmaß der geheimen Zusammenarbeit während des Ersten Weltkriegs. Jahrelang unterstützte das Kaiserreich die Bolschewiki mit Millionen und Logistik.
Das wohl am besten gehütete Geheimnis des Ersten Weltkriegs endet am 4. November 1918 mit einer Farce. Auf Anweisung von ganz oben schmuggeln Berliner Polizisten revolutionäre Flugblätter in eine Kiste des sowjetischen Diplomatengepäcks. Als ein Kurier im Bahnhof Friedrichstraße die Utensilien mit dem Lift befördern will, zerbricht die Kiste. Eine Flut von Propagandamaterial mit überschriften wie "Schlagt die Junker tot!" ergießt sich auf den Bahnsteig.
Unverzüglich protestiert Moskaus Botschafter Adolf Abramowitsch Joffe im Auswärtigen Amt gegen die inszenierte Provokation. Vergebens - kühl eröffnet ihm der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, wie der deutsche Außenminister genannt wird, dass Joffe und seine Diplomaten Deutschland spätestens am nächsten Abend verlassen müssen. Die Sowjets trifft das "wie ein Blitz aus heiterem Himmel", so ein Mitarbeiter Joffes.
Zwei Tage nach dem Zwischenfall wird die Residenz "Unter den Linden" der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR), des Vorläufers der Sowjetunion, geschlossen.
Die Weltöffentlichkeit überraschte der Abbruch der diplomatischen Beziehungen wenig. Seit der Oktoberrevolution im Vorjahr regierte in Russland Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin. Und der radikale Parteiführer der Bolschewiki ließ keinen Zweifel daran, dass er die Weltrevolution anstrebte und dafür Kaiser Wilhelm II. vom Thron zu stoßen gedachte.
Insgeheim freilich - und das wusste nur eine Handvoll Eingeweihte - endete mit dem Abbruch der Beziehungen auch das wohl eigenartigste politische Zweckbündnis des 20. Jahrhunderts: zwischen den russischen Revolutionären um Lenin und den deutschen Imperialisten um Wilhelm aus dem Hause Hohenzollern.
Es war die Komplizenschaft ideologischer Todfeinde, betrieben voller Hinterlist und intriganter Raffinesse. Die Verschwörer schrieben Weltgeschichte: Ohne die Hilfe Wilhelms II. für Lenin hätte es die Oktoberrevolution vor nunmehr 90 Jahren so nicht gegeben. Mehr noch: Ohne deutsche Unterstützung hätten Lenins Bolschewiki das entscheidende erste Jahr an der Macht kaum überstanden.
Vermutlich wäre keine Sowjetunion entstanden, den Aufstieg des Kommunismus hätte es dann nicht gegeben, auch die Millionen Gulag-Toten wären wohl nicht zu beklagen gewesen.
Zusammengehalten wurde die unheilige deutsch-russische Allianz von gemeinsamen Gegnern, gemäß der uralten Devise der Realpolitik, dass der Feind meines Feindes mein Freund ist. Eine bequeme Logik, die meist eigene Versäumnisse verschleiern soll, so auch im Ersten Weltkrieg. Denn hätten die Deutschen ihre größenwahnsinnigen Kriegsziele im Osten revidiert, wären Lenins Dienste nicht nötig gewesen.
So aber konspirierte das Reich mit dem Anführer der Bolschewiki gegen Zar Nikolai II., Bündnispartner Frankreichs und Großbritanniens. Schließlich stand der Romanow einem deutschen Siegfrieden ebenso entgegen wie einer Machtübernahme Lenins.
Vier Jahre lang unterstützte Berlin die Bolschewiki und andere Revolutionäre in Russland mit Mark, Munition, Waffen und trug damit zum Ende der Zarenmonarchie bei. Mindestens 26 Millionen Mark, nach heutigem Wert rund 75 Millionen Euro, hat allein das Auswärtige Amt bis Ende 1917 dafür ausgegeben.
Als Zar Nikolai in der Februarrevolution 1917 schließlich stürzte und Lenin im Exil in der Schweiz festsaß, ermöglichten ihm die kaiserlichen Behörden mitten im Weltkrieg die Rückkehr in seine Heimat. "Lenin Eintritt in Russland geglückt. Er arbeitet völlig nach Wunsch", drahtete am 17. April 1917 der Leiter des deutschen Nachrichtendiensts in Stockholm an den Generalstab in Berlin. Denn nun ging es gegen die inzwischen amtierende Provisorische Regierung in Petrograd.
Ein halbes Jahr später eroberte Lenin in der Oktoberrevolution die Macht, auch mit deutscher Hilfe. Bald darauf schloss der neugegründete Sowjetstaat mit dem Reich einen Frieden, der den Deutschen Ruhe an der Ostfront und einen gigantischen Einflussbereich in Osteuropa einbrachte. Mission erfüllt - erst einmal jedenfalls.
Wilhelm träumte sogar von einer "Art Bündnis- oder Freundschaftsverhältnis" - gemeinsam gegen den Westen, wie zwei Jahrzehnte später Adolf Hitler und Josef Stalin.
Dass sie einander eigentlich an den Galgen wünschten, vergaßen die beiden Verbündeten trotz aller Absprachen nie. Die scheinbar paradoxe Folge: Der vom Kaiser gesponserte Lenin half deutschen Genossen bei der Vorbereitung einer eigenen Revolution gegen die Monarchie. Und Wilhelm II. wiederum unterstützte im russischen Bürgerkrieg nicht nur die Bolschewiki, sondern auch deren Gegner.
Heute ist das welthistorische Bündnis zwischen Sichel und Krone fast vollständig vergessen, obwohl schon vor Jahrzehnten hervorragende Studien zu dem Thema erschienen sind*.
Allerdings gibt es noch immer offene Fragen, insbesondere zum Ausmaß der deutschen Unterstützung für die Bolschewiki. Denn im Auswärtigen Amt wurden Quittungen für erfolgte Auszahlungen nach der Rechnungsprüfung vernichtet. Vieles
lässt sich nur auf dem Indizienwege belegen, und dafür muss an ungewöhnlichen Orten gesucht werden.
Der SPIEGEL hat das getan und ist bei Recherchen in mehr als einem Dutzend Archiven in ganz Europa auf bislang unbekanntes oder nicht ausgewertetes Material gestoßen: Analysen und Papiere der Sicherheitsbehörden Schwedens, der Schweiz und Großbritanniens, Unterlagen der preußischen Polizei, Vermerke im Archiv des Auswärtigen Amts und in russischen Archiven, Kontoauszüge Schweizer Banken.
Die dabei gefundenen Details ermöglichen es, jene Schattenwelt weiter auszuleuchten, in die sich die Diplomaten des Kaiserreichs begaben, als sie auf die Revolutionierung Russlands setzten.
Alles begann mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Sommer 1914. Obwohl Kaiser Wilhelm II. und Zar Nikolai II. Vettern waren, gehörten ihre Reiche unterschiedlichen Blöcken an: auf der einen Seite die Mittelmächte Österreich-Ungarn und das Deutsche Reich, auf der anderen die Entente aus französischer Republik, konstitutioneller britischer Monarchie und Russlands Autokratie - ein seltsames Bündnis, das nur die Sorge vor einer deutschen Hegemonie in Europa zusammenhielt.
Schon bald wurde deutlich, dass der Waffengang sich von allen bisherigen unterscheiden würde. Millionenheere prallten aufeinander, erstmals setzten die Generäle die ganze Wucht der industriellen Dynamik zum Töten von Menschen ein - und damit fiel die klassische Trennung zwischen Front und Heimat. Kein Wunder, dass die Strategen den Feind nicht nur in den Schützengräben zu besiegen suchten, sondern auch von innen heraus schwächen wollten. Die Anwendung "jedes Mittels, das geeignet ist, den Feind zu schädigen" sei Pflicht, notierte der Chef des deutschen Generalstabs Helmuth von Moltke.
Das Reichsschatzamt, so nannte sich damals das Finanzministerium, stellte daher Hunderte Millionen Mark zur Verfügung, um Marokkaner, Inder und andere Völker der Kolonialreiche gegen Paris und London aufzuwiegeln, die ihrerseits im Habsburger und im Osmanischen Reich Unruhe stifteten.
Auch das rückständige Zarenreich bot Ansatzpunkte für eine "Zersetzung des Feindlandes von innen" (Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg). Immer wieder hatten vor dem Krieg Hungersnöte die Bauern zu Revolten getrieben. In den russischen Städten lebten die Menschen unter erbärmlichen Bedingungen; die Einführung der 79-Stunden-Woche galt als Fortschritt. Schon 1905 hatte es deshalb eine Revolution gegeben, die der Zar blutig niederschlagen ließ.
Unter den über hundert Nationalitäten und ethnischen Gruppen des zaristischen Vielvölkerreichs gärte es weiter. Polen, Ukrainer, Esten, Finnen und andere Minderheiten träumten von eigenen Staaten, was den Deutschen nur recht war. Wilhelm II. verfolgte die sogenannte Orangenschalen-Strategie: Wie die Schale der Südfrucht vom Fruchtfleisch sollten die nichtrussischen Randgebiete von Kernrussland getrennt werden. Die dann neuentstehenden Staaten wollte der Kaiser unter deutsche Kuratel stellen - ein Schritt auf dem Weg zur Weltmacht.
So ging ein Geldsegen auf die zahlreichen Polit-Abenteurer nieder, die sich nach Kriegsausbruch bei deutschen Stellen meldeten. Vermeintliche und tatsächliche Zarengegner prahlten damit, sie könnten Meutereien in der russischen Schwarzmeerflotte
anstiften, Aufstände etwa in der Ukraine lostreten oder soziale Unruhen schüren.
Es war ein lukratives Geschäft auch für mögliche Aufschneider. Für eine "allgemeine Revolution gegen Russland" zahlte das Auswärtige Amt im September 1914 an zwei Männer von angeblich "großem Einfluss" 50 000 Mark in Gold. Weitere 2 Millionen in bar sollten bei Eintreten des Aufstands folgen - bis heute weiß niemand, wer die Gelder empfing. Später stiegen die Prämien sogar noch; da boten deutsche Diplomaten und Geheimdienstler Millionen für eine Rebellion allein in einem einzigen Gouvernement des Zarenreichs.
Denn es war eng geworden für Wilhelm II. und Co.: Die Generäle Seiner Majestät waren von einem Blitzsieg im Westen ausgegangen, der ihnen den Zweifrontenkrieg ersparen sollte. Als der Triumph gegen Frankreich ausblieb, versuchten der Kaiser und seine Minister den Zaren mit Unruhen gefügig zu machen; ein Sturz der Monarchie stand zunächst allerdings nicht auf dem Programm.
So ergab es sich auch eher zufällig, dass die deutschen Revolutionsstrategen im Herbst 1914 auf den Berufsrevolutionär (und Rechtsanwalt) Lenin aufmerksam wurden. Der kleingewachsene Mann mit dem rötlichen Haarkranz hatte seit der Jahrhundertwende überwiegend im westlichen Exil gelebt; bei Kriegsbeginn war er aus Österreich in die neutrale Schweiz nach Bern übergesiedelt.
Lenin, ein belesener und scharfzüngiger Marxist, stand damals an der Spitze einer linksradikalen Splittergruppe, die sich - ihrer tatsächlichen Größe zum Trotz - Bolschewiki (Mehrheitler) nannte.
Im russischen Parlament verfügten diese über gerade einmal eine Handvoll Abgeordnete, was Lenin allerdings nicht störte. Er wollte nicht durch Wahlen, sondern durch eine Revolution an die Macht gelangen.
Dass er diesem Ziel alles unterordnete, machte ihn für die Deutschen attraktiv. Vor allem aber hatte sich Lenin im Gegensatz zu vielen anderen Sozialisten nicht vom nationalen Taumel anstecken lassen, der im Sommer 1914 überall die Menschen erfasste. Er trommelte vielmehr für die Niederlage des Romanow-Zaren. Nach einem Sturz Nikolais II. würde die Weltrevolution (und drunter
wollte er es nicht machen) gleichsam automatisch in Gang gesetzt.
Der Hinweis auf Lenin kam von Alexander Kesküla, einem ehemaligen Bolschewiken aus Estland und einer der vielen Gestalten in der Grauzone zwischen revolutionären Russen und den Deutschen. Kesküla bot sich der deutschen Gesandtschaft in Bern als Propagandist für die Sache des Kaisers an. Er hoffte, die Deutschen würden sich für einen Anschluss des russisch beherrschten Estlands an Schweden einsetzen.
Kesküla schwankte allerdings in seinem Urteil über Lenin. Mal beklagte er, dieser tue zu wenig für die Revolution im Zarenreich. Dann wieder trommelte er dafür, "der Leninschen Richtung in Russland unverzüglich beizuspringen", und schwärmte den deutschen Diplomaten vor, der Bolschewik genieße unter Revolutionären in Petrograd und Moskau "das größte Ansehen". Er sei "gewissenlos" und verfüge über "brutalste und rücksichtsloseste Energie".
Später, als Kesküla begriffen hatte, dass die Deutschen eigene Interessen im Baltikum verfolgten, wechselte er auf die Seite der Entente und warnte diese vor Lenin - mit den gleichen Argumenten, wie aus bislang unbekannten britischen Akten hervorgeht.
Für seine Dienste erhielt Kesküla insgesamt 250 000 Mark, nur ein kleiner Teil davon landete nachweislich bei den Bolschewiki.
Dass Berlin Kesküla nicht in großem Stile einsetzte, um Lenin zu unterstützen, hatte einen einfachen Grund, wie deutsche Dokumente zeigen. Kesküla war trotz seiner bolschewistischen Vergangenheit ein theoretischer Kopf. Für die Logistik der Revolution brauchten die Deutschen hingegen Experten anderen Kalibers. Und im Januar 1915 stellte sich ihnen ein solcher zur Verfügung: Alexander Helphand, einer der bedeutendsten politischen Abenteurer des 20. Jahrhunderts.
Der Mann mit dem mächtigen Kopf und der "Statur eines Michelangelo-Sklaven mit etwas zu kurzen Beinen" (Biograf Winfried Scharlau) lebte bei Kriegsbeginn als wohlhabender Geschäftsmann in Konstantinopel, offenbar reich geworden durch die Hilfe, die er dem maroden Osmanischen Reich bei der Kriegsvorbereitung geleistet hatte. Der Sultan war im November 1914 an der Seite der Mittelmächte in den Krieg eingetreten.
Helphands Vergangenheit sprach für die revolutionären Qualitäten des Salonsozialisten. Schon als Jugendlicher hatte sich der 1867 bei Minsk geborene Jude dem Sturz des damaligen Zaren verschrieben, weil dessen Regime Menschen mosaischen Glaubens unterdrückte. Zum Marxismus fand Helphand in der Schweiz, wo er wie viele andere oppositionelle Russen seiner Generation studierte. 1891 siedelte er nach Deutschland über und schloss sich der SPD an, die damals weltweit von Sozialisten für ihre politischen Erfolge bewundert wurde - Lingua franca unter Revolutionären vieler Länder war Deutsch.
Schnell erregte Helphand Aufmerksamkeit mit radikalen und wortgewaltigen Artikeln, die ihm den Ruf einbrachten, er könne ein zweiter Karl Marx werden. In ironischer Anspielung auf seine beträchtliche Leibesfülle wurde er "arvus" ("der Kleine") gerufen.
Die politisch motivierten Nachstellungen der deutschen Polizei zwangen Helphand bald zu einem Vagabundenleben; aus mehreren Bundesstaaten wurde er ausgewiesen, wie auch bislang unbekannte Unterlagen der preußischen Polizei im Berliner Landesarchiv belegen.
In München traf er Anfang des Jahrhunderts das erste Mal den drei Jahre jüngeren Lenin; dieser lernte in Helphands Wohnung Rosa Luxemburg kennen, eine Studienfreundin Helphands. In der Wohnung stand zeitweise auch die Druckerpresse für die Parteizeitung, die Lenin herausgab.
Allerdings blieb dessen Vision einer straff organisierten Kaderpartei aus Berufsrevolutionären, die allein über die ideologische Deutungshoheit verfügen sollten, Helphand zeitlebens fremd. Er tat sich lieber mit Leo Bronstein, Kampfname Trotzki, aus der Nähe von Cherson in der heutigen Ukraine, zusammen, dem genialen Organisator und späteren Vater des Sieges der Bolschewiki im russischen Bürgerkrieg. Trotzki lernte von Helphand, dass die Machteroberung des Proletariats kein "astronomisches Endziel", sondern "eine praktische Aufgabe unserer Zeit" sei.
Als 1905 in Russland die Revolution ausbrach, eilten beide in die alte Heimat; Trotzki setzte sich an die Spitze des Petersburger Sowjets, Helphand übernahm einen Teil der Presse. Er wollte "dem revolutionären Proletariat in Russland Bahn brechen, um die revolutionäre Energie des Proletariats im Westen zu stärken". Damals gab es im ganzen riesengroßen Russland allerdings nur gut zwei Millionen Industriearbeiter.
Ein Foto zeigt Helphand und Trotzki im Gefängnis der Peter-und-Paul-Festung in St. Petersburg, wo sie nach der Niederschlagung des Aufstands einsaßen.
Helphand wurde nach Sibirien verbannt, konnte jedoch fliehen und tauchte im Winter 1906/07 wieder in Deutschland auf.
In der SPD hatte Helphand nie viele Freunde. Die deutschen Genossen störten sich an seinen radikalen Ansichten, seiner Schwäche für Frauen und seiner Rücksichtslosigkeit gegenüber den eigenen Kindern, denen er die Alimente vorenthielt. Als er sich auch noch einem Parteiverfahren stellen musste, weil der Schriftsteller Maxim Gorki ihm vorwarf, Tantiemen unterschlagen zu haben, verließ Helphand das Reich und ging nach Konstantinopel. Dort wolle er wohl "die Polygamie an bester Quelle studieren", spotteten die Genossen.
Helphands Hass auf das Zarenreich muss während der Jahre am Bosporus übermächtig geworden sein, denn obwohl er in Deutschland weiterhin Persona non grata war, stand er bei Kriegsbeginn 1914 auf Seiten der Mittelmächte. Dem deutschen Botschafter in Konstantinopel schlug Helphand ein Zweckbündnis vor: "Die Interessen der deutschen Regierung sind mit denen der russischen Revolutionäre identisch." Der Diplomat verschaffte Helphand ein Entree beim Auswärtigen Amt in Berlin.
über den Ablauf der Gespräche dort Ende Februar 1915 ist nichts bekannt, wohl aber liegt der 23-seitige Plan zum Sturz des Zaren durch Massenstreiks vor, den der Revolutionsexperte in der Wilhelmstraße präsentierte.
Er hatte an ziemlich alles gedacht: die Agitation unter den Arbeitern in den Industrieregionen, die Verbindungen zu potentiellen Streikkomitees, das Aufwiegeln nationaler Minderheiten. Er wollte wichtige Brücken sprengen und die Ölquellen bei Baku in Brand setzen, politische Gefangene in Sibirien befreien, Flugblätter und Broschüren im Ausland drucken lassen und deren Transport nach Russland organisieren. Helphand verlangte sogar "verständliche Anweisung(en) über die Handhabung" von Sprengstoff.
Das Papier endete mit einer Liste der wichtigsten Aufgaben; an erster Stelle stand: "Finanzielle Unterstützung der sozialdemokratischen russischen Majoritätsfraktion (das sind die Bolschewiki -Red.) ... Die Führer sind in der Schweiz aufzusuchen."
Den eher vorsichtigen Außenstaatssekretär Gottlieb von Jagow und seine Experten muss der Plan sofort überzeugt haben, denn nur wenige Wochen später erhielt Helphand den von ihm verlangten Sprengstoff, einen deutschen Polizeipass, der ihm das Reisen erleichterte, und reichlich Geld: eine Million Mark.
Es müssen noch weitere Beträge gewesen sein, in einem bislang unbekannten handschriftlichen Vermerk aus dem Auswärtigen Amt vom Jahresende 1915 ist nämlich von mehreren "Zahlungen" an Helphand die Rede. Dazu passt, dass das Reichsschatzamt im Frühjahr und Sommer 1915 Millionenbeträge für die Revolutionierung Russlands dem Auswärtigen Amt bewilligte.
Der Geldtransfer - mal bar, mal per überweisung - lief über ein Büro in der Berliner Wilhelmstraße, eine Art Zentralstelle für inoffizielle Mitarbeiter des Auswärtigen Amts. Der Generalstab hatte es für Geheimdienstoperationen gegründet, die "auf privatem Wege, aber mit Unterstützung
aller zuständigen Behörden" durchgeführt werden sollten.
Dabei scheint niemand in der Regierungszentrale auf die Idee gekommen zu sein, dass ein Sturz des Zaren auch Rückwirkungen auf die deutsche Monarchie haben könnte, deren Demokratisierung überfällig war. Wenn man erst siegreich aus dem Weltkrieg hervorgegangen sei, notierte vielmehr der Gesandte in Kopenhagen, Graf Ulrich von Brockdorff-Rantzau, mit Blick auf die Arbeiterschaft, könne man auch solche "Elemente zur Mitarbeit heranziehen und um den Thron scharen", die bislang abseitsgestanden hätten. Lenin als Reformersatz.
Brockdorff-Rantzau, aus altem Adel und nie ohne Siegelring, brachte es später in der Weimarer Republik sogar noch zum Außenminister.
Ende Mai 1915 traf Helphand in Bern ein, um - wie angekündigt - mit Lenin zu sprechen. Er erschien in einem der russischen Restaurants der Stadt, in dem auch der Bolschewik verkehrte, und ließ sich an dessen Tisch führen. Gemeinsam gingen sie dann in Lenins Wohnung. Beide berichteten hinterher von dem Vieraugengespräch, dass sie sich nicht hätten einigen können.
Helphand behauptete, er habe Lenin gedrängt, die Revolution in Russland voranzutreiben, doch der Bolschewik "träumte von der Herausgabe einer kommunistischen Zeitschrift, mit der er unverzüglich das europäische Proletariat aus den Schützengräben heraus und in die Revolution hineintreiben zu können glaubte".
Lenin hingegen will den Besucher als deutschen Sozialchauvinisten beschimpft und ihn "mit dem Schwanz zwischen den Beinen" die Tür gewiesen haben.
Aber stimmt das auch?
Der Bolschewik hatte Grund, eine Verbindung mit Helphand abzustreiten. Dieser galt unter Genossen als Spekulant und Betrüger; Rosa Luxemburg hatte ihm bereits die Freundschaft gekündigt, Trotzki ebenfalls. Es waberten Gerüchte, er sei deutscher Agent, und den Verdacht, für die deutsche Seite zu arbeiten, konnte sich kein russischer Politiker leisten.
Einige Indizien sprechen immerhin für Lenins Version. Dieser lebte nach dem Treffen weiterhin in bescheidenen Verhältnissen; Geldmangel war ein ständiges Thema seiner Briefe. Und Helphand wiederum erklärte seinen deutschen Auftraggebern, eine Unterstützung Lenins sei erst möglich, wenn zwischen ihnen "die bestehende Spannung sich ausgeglichen hat".
Einen Teil der Gelder aus dem Auswärtigen Amt hat Helphand denn auch aller Wahrscheinlichkeit nach in Wertpapieren angelegt, statt sie für die Revolution auszugeben - diesen Rückschluss lassen Kontounterlagen im Schweizerischen Bundesarchiv in Bern zu. Die Schweizer Polizei hatte sie 1919 beschlagnahmt.
Andererseits zeigen diese Belege, dass es durchaus Bolschewiki gab, die von Helphand Geld nahmen, allerdings nur einige tausend Schweizer Franken. Auch schrieb im Rückblick Walter Nicolai, der deutsche Geheimdienstchef, Lenin habe "meinem Nachrichtendienst wertvolle Nachrichten über die Zustände im ... zaristischen Russland geliefert".
Vor allem spricht das Netzwerk, das Helphand nach dem Gespräch mit Lenin aufzog, gegen die These von der bolschewistischen Unschuld. Denn an den Knotenpunkten finden sich immer wieder führende Revolutionäre der Lenin-Partei. Moissej Urizki etwa, nach der Oktoberrevolution Chef der Petrograder Geheimpolizei (Tscheka), arbeitete für Helphand; auch Jakob Fürstenberg, einer der engsten Vertrauten Lenins und nach der Oktoberrevolution Leiter der sowjetischen Nationalbank, oder der diskrete Anwalt Mieczyslaw Koslowski, der die Tscheka mitbegründete. Man kannte sich und Parvus aus der Exilzeit, war untereinander oft verwandt, was die Bereitschaft zu Loyalität und Verschwiegenheit noch verstärkte.
Als Stützpunkt wählte Helphand Kopenhagen, operierte aber auch von Stockholm aus, denn Dänemark wie Schweden blieben während des Ersten Weltkriegs neutral, und Schweden hatte damals noch eine gemeinsame Grenze mit Russland. Von hier aus ließ sich die Revolution leichter vorantreiben.
Schon im August 1915 schwärmte ein Mitarbeiter des Auswärtigen Amts von der "genialen Weise", in der Helphand seine Aufgabe anging. In Absprache mit den Diplomaten gründete er ein Exportunternehmen, das sich den Zusammenbruch des Osthandels infolge des Kriegs zunutze machen sollte: die "Handels- og Exportkompaniet A/S". Helphands Teilhaber wurde ein Berliner Kaufmann, der im Sold des deutschen Nachrichtendienstes stand; und Lenins Vertrauter Fürstenberg, ein polyglotter Finanzakrobat von hoher Verschwiegenheit, übernahm die Geschäftsführung.
Für die deutschen Revolutionsexperten war das kein ungewöhnliches Arrangement. Sie verbargen häufig Parteispenden hinter kommerziellen Aktivitäten. Einem anderen Genossen kaufte man das Patent für einen Sterilisierungsapparat ab, damit er seinen plötzlichen Wohlstand erklären konnte, den er für die Sache des Sozialismus einsetzte.
Höchste Erwartungen waren mit Helphands Unternehmungen verbunden, wie in Kopenhagen der Gesandte Brockdorff-Rantzau notierte: "Der Sieg und als Preis der erste Platz in der Welt ist unser, wenn es gelingt, Russland rechtzeitig zu revolutionieren und dadurch die Koalition zu sprengen." Nun setzte Berlin nicht mehr nur darauf, den Zaren durch Unruhen unter Druck zu setzen, sondern nahm auch dessen Sturz in Kauf.
Helphand knüpfte Verbindungen in die USA, die Niederlande, nach Großbritannien und natürlich Russland. Teils legal, teils mit Hilfe falscher Deklarierungen und durch Schmuggel im- und exportierte er ins oder aus dem Zarenreich Buntmetalle und Chemikalien, gebrauchte Autos und Fischereifahrzeuge, Medikamente, Kondome, Kognak, Kaviar, Bleistifte, Getreide, Walöl und vieles mehr.
Und überall stößt man auf Bolschewiki: Das Unternehmen, welches die Waren jenseits der russischen Grenze auf dem Schwarzmarkt verkaufte, beschäftigte als Justitiar den Rechtsanwalt Koslowski. Die Buchhalterin, welche die Erlöse nach Kopenhagen beziehungsweise Stockholm transferierte, war mit Fürstenberg verwandt. In den Bankhäusern, über welche die finanziellen Transaktionen liefen, saßen in hohen Positionen Bolschewiki.
Kaum anzunehmen, dass Lenin dieses Netzwerk nicht genutzt hat, um Geld nach Petrograd bringen zu lassen oder auch einen Teil der in Russland erzielten Erlöse in die Parteikasse zu lenken. Bezeichnenderweise fand sich später die Firmenadresse des Helphandschen Unternehmens in Lenins schmalem Adressbuch. Und Geschäftsführer Fürstenberg, das geht aus schwedischen Ermittlungsakten hervor, reiste regelmäßig nach Russland.
Sicher ist: Für die Revolutionsarbeit brauchten die Bolschewiki Geld. Wie eine
hässliche Narbe zog sich damals die Ostfront vom Baltikum quer durch Europa bis ans Mittelmeer. Gut 1000 Kilometer mussten die Revolutionäre von Stockholm nach Norden fahren, bis nach Haparanda, einem kleinen Ort an der schwedisch-russischen Grenze, nahe am Polarkreis.
Das heute langweilige Nest war während des Ersten Weltkriegs ein Dorado für Schmuggler und Agenten, der einzig offene Verbindungsweg Russlands in den Westen und Hauptumschlagsplatz für Waren und Nachrichten.
Eine gutbewachte, nur tagsüber freigegebene Holzbrücke für Fußgänger führte über den zeitweise reißenden Grenzfluss Torneälv, den auch Fährschiffe überquerten. Die russischen Beamten mussten geschmiert, mit falschen Papieren überlistet oder auf andere Weise geleimt werden. Briefe Lenins wurden in eigens präparierten Schuhen oder im Korsett versteckt. Größere Mengen Propagandaliteratur vertrauten die Bolschewiki einem Schuhmacher in Haparanda an, der gemeinsam mit einheimischen Genossen die Bücher und Zeitschriften durch das Flussdelta schmuggelte. Im Winter brachten Schlitten die revolutionäre Fracht über das Eis. "Ich bringe Grüße von Olga" lautete das Kennwort unter Eingeweihten.
Jenseits der Grenze führte die Route dann weitere 1000 Kilometer durch das russische Großfürstentum Finnland Richtung Süden nach Petrograd.
Später verklärte die sowjetische Propaganda die Bolschewiki zu Superrevolutionären, was kalte Krieger im Westen gern glaubten. Doch ideologisch unverdächtige Beobachter berichteten von Korruption unter den Genossen. Lieferungen mit Flugblättern und Büchern gingen verloren; einer der Kuriere nahm auf eigene Faust alles heraus, was er für militärische Geheimnisse hielt, um unbedarfte Parteifreunde auf der finnisch-russischen Seite nicht zu gefährden.
Auch zeigte sich die zaristische Geheimpolizei erstaunlich gut informiert, wie aus Dokumenten hervorgeht, die von der Publizistin Elisabeth Heresch in Moskau entdeckt wurden**. Unter Historikern ist daher umstritten, in welchem Ausmaß deutsche Zahlungen an die Bolschewiki das Zarenreich destabilisierten.
Selbst Helphand erlitt Rückschläge. Der dicke Großkaufmann, mittlerweile Ende vierzig und schon etwas kurzatmig, hatte seinen Geldgebern angekündigt, im Januar 1916 werde der Sturm losbrechen, denn dann jährte sich der Ausbruch der Revolution von 1905. Seine revolutionäre Organi-
sation sei in der Lage, in Petrograd "binnen 24 Stunden mindestens 100 000 Arbeiter" mobilzumachen. Für eine komplette Revolution veranschlagte er 20 Millionen Rubel (umgerechnet etwa 134 Millionen Euro) und ließ sich zunächst einmal von Feldjägern eine Million in bar nach Kopenhagen bringen. Doch das Datum verstrich, und die große Rebellion blieb aus.
Andererseits fällt auf, dass manche Punkte aus Helphands großem Plan Wirklichkeit wurden: Er hatte vorgeschlagen, mit Sabotagekommandos den Nachschub der Alliierten für Russland zu unterbinden. In der Tat flogen in Archangelsk Schiffe in die Luft, und es kam zu Bränden im Hafen. Die Ermittlungsbehörden glaubten, deutsche Agenten stünden hinter der Tat.
Zudem hatte Helphand politische Streiks in den Putilow-Fabriken in Petrograd und Arbeitsniederlegungen in Nikolajew in Aussicht gestellt; das Geld der Deutschen sollte hier und anderswo in die Streikkasse fließen. Und tatsächlich: In beiden Orten gingen Arbeiter auf die Straße. Auch hier vermuteten Beamte des Zaren deutsche Hintermänner. Die Auszahlung von Streikgeldern über Wochen hinweg könnte auch erklären, wo ein Teil der Millionen geblieben sind, die Helphand kassierte.
Als der Zar abgedankt hatte, nach der Februarrevolution 1917, lobte der Gesandte Brockdorff-Rantzau, Helphand habe "als einer der Ersten für den Erfolg gearbeitet, der jetzt erzielt ist".
Den bedeutendsten deutschen Beitrag zum Ende Nikolais II. lieferten allerdings nicht Agenten, sondern die Militärs. Im Herbst 1916 stand das deutsche Heer tief auf dem Territorium des Zarenreichs. Hunderttausende russische Soldaten waren gefallen. Und unter dem andauernden Druck des Kriegs brach die russische Wirtschaft zusammen.
Ende 1916 mussten Betriebe die Produktion einstellen, weil es an Roh- und Brennstoffen mangelte. Auf dem Land fehlte es an Bauern und Pferden. In Petrograd und Moskau wurden die Mehlvorräte knapp.
Zunächst demonstrierten die Arbeiter; am 8. März 1917 - dem Internationalen Frauentag - schlossen sich in Petrograd Tausende Frauen an, die vor Lebensmittelläden Schlange standen. Das war, so der Historiker Heiko Haumann, "der Durchbruch zur Revolution"*. Einem Steppenbrand gleich griff der Protest auf das ganze Reich über. Der völlig überforderte Zar musste den Thron aufgeben.
An die Stelle der Romanows trat die Doppelherrschaft; mit der gemäßigt konservativen Provisorischen Regierung, welche über den Staatsapparat verfügte, und dem linken Petrograder Rat (= Sowjet) der Arbeiter und Soldatendeputierten. In ihm spielten die Bolschewiki zunächst nur eine Nebenrolle.
Die neuen Machthaber etablierten das liberalste Regime, das Russland bis dahin gehabt hatte: mit Koalitions-, Versammlungs-, Pressefreiheit. Das Reich befand sich "auf dem besten Wege zu einer demokratischen Regierungsform", urteilt der Historiker Manfred Hildermeier. Den Krieg allerdings wollte man nicht beenden, solange der Preis dafür die deutsche Hegemonie in Osteuropa war.
Für Lenin kam die ganze Entwicklung überraschend. Anfang 1917 hatte der 46-Jährige noch erklärt, seine Generation werde vermutlich die Revolution nicht mehr erleben. Nun - nach dem Sturz des Zaren - saß er in der Schweiz fest, "eingepfropft wie in einer Flasche" (Helphand).
Eine Rückkehr über Frankreich oder England blieb ausgeschlossen; die EntenteMächte hatten kein Interesse daran, ausgerechnet Lenin nach Russland zu lassen, der ein sofortiges Ausscheiden seines Landes aus dem Krieg verlangte. Davon abgesehen fürchteten Lenin und Genossen, bei einer Fahrt über Nord- und Ostsee versehentlich von deutschen U-Booten torpediert zu werden.
Mal erwog Lenin, sich als taubstummer Schwede auszugeben und inkognito durch Deutschland zu reisen, mal mit einem Flugzeug heimlich über die Ostfront zu fliegen. Am Ende schloss er sich dem Vorschlag anderer linker Emigranten aus Russland und Polen an, die für die Fahrt mit der Eisenbahn durch Deutschland und Skandinavien plädierten. Ein riskantes Unterfangen, denn dieser Schritt konnte nur mit Zustimmung der kaiserlichen Behörden erfolgen, und Lenin und die anderen fürchteten, sich zu kompromittieren.
Einige wollten daher warten, bis die Provisorische Regierung in Petrograd zustimmte. Lenin nicht. Er bat den Schweizer Sozialisten Fritz Platten, mit ihm zu reisen und vorher dem deutschen Gesandten in Bern seine Bedingungen zu übergeben. Die wichtigsten Punkte lauteten:
* "mit deutschen Organen verkehrt ausschließlich Platten, ohne dessen Erlaubnis keine einzige Persönlichkeit den dauernd geschlossenen Wagen betreten darf";
* "dem Wagen wird das Recht der Exterritorialität zuerkannt";
* "für die Fahrenden löst Platten nach den normalen Tarifen die Fahrkarten".
So konnte Lenin behaupten, mit keinem Deutschen gesprochen und die Reise aus eigener Tasche finanziert zu haben.
In der Berliner Führung erhob niemand Einwände, nicht Reichskanzler Bethmann Hollweg und auch nicht Paul von Hindenburg, Chef der Obersten Heeresleitung, dessen Zustimmung das Auswärtige Amt schon aus logistischen Gründen benötigte.
Es war bekannt, dass die Westmächte ihrerseits mit Millionen jene politischen Parteien stärkten, die den Krieg fortsetzen wollten. Hindenburgs Generalmajor Max Hoffmann schrieb später: "Ebenso wie ich Granaten gegen den feindlichen Schützengraben schieße, wie ich Giftgas gegen ihn abblase, habe ich als Feind das Recht, die Mittel der Propaganda gegen seine Besatzung anzuwenden."
Und Wilhelm II.? Er erfuhr von der Reise aus der Presse und regte - wie stets egozentrisch und naiv - sogleich an, den Revolutionären eine seiner Reden und anderes Propagandamaterial mitzugeben - "damit sie in ihrer Heimat aufklärend wirken". Dazu kam es nicht.
Mit 31 Personen machte sich Lenin am Ende auf den Weg, darunter auch mehrere Mitglieder anderer linker Splittergruppen und Familienangehörige.
Eigentlich sollte die Abfahrt ohne Aufsehen erfolgen, aber auf dem Zürcher Bahnhof ging es dann munter zu, wie der deutsche Militärattaché beobachtete. Etwa hundert Russen hatten sich versammelt, die einen "schimpften wie die Rohrspatzen, sie brüllten, die Reisenden seien alle deutsche Spitzel und Provokateure, oder ,man wird euch alle aufhängen, ihr Judenhetzer'". Ein junger Russe tat sich besonders hervor und rief immer wieder "rovokateure, Lumpen, Schweine". Als der Zug ausfuhr, sangen jedoch die Parteifreunde Lenins auf dem Bahnsteig die "Internationale".
über Berlin führte der Weg dann nach Sassnitz auf Rügen, wo die Fähre nach Trelleborg, der schwedischen Hafenstadt, ablegte. Zwei Tage dauerte die Reise bis zur Ostsee-Insel.
Später hieß es, der wohl berühmteste Zug der Weltgeschichte sei plombiert gewesen, was Winston Churchill spotten ließ, Lenin wäre "wie ein Pest-Bazillus" transportiert worden. Doch das stimmt nicht. Wohl waren drei Türen des Waggons plombiert, aber die vierte nutzten Platten und die beiden begleitenden deutschen Offiziere, um Milch für die Kinder entgegenzunehmen oder Zeitungen zu kaufen. Ein Kreidestrich auf dem Boden markierte die Trennung zwischen den "exterritorialen" Abteilen der Russen und denen der Deutschen.
Die Reisenden vertrieben sich die Langeweile mit dem Absingen französischer Revolutionslieder, was Platten schließlich untersagte, weil er Ärger mit den Deutschen fürchtete. Lenin übte sich derweil in der Planwirtschaft. Da die Raucher unter den Reisenden immer wieder die Toilette blockierten, schnitt er Bezugskarten zu. Nur mit einer Raucherkarte durfte man im Kabuff qualmen.
Bereits Fritz Fischer wies 1961 in seinem Klassiker "Griff nach der Weltmacht" darauf hin, dass die Deutschen einen Frieden auch mit der Provisorischen Regierung hätten schließen können. Schon aus wohlerwogenem Eigeninteresse: Der Kriegseintritt der USA stand unmittelbar bevor; ein Frieden an der Ostfront wurde sofort gebraucht. Und zwar ein Frieden, den man nicht noch militärisch sichern musste, weil er den Deutschen fast ganz Osteuropa zusprach. Für einen solchen Frieden - ohne Annexionen - hätte die deutsche Führung allerdings den Traum von der Weltmacht aufgeben müssen, und dazu war sie nicht bereit. Stattdessen wählte Berlin weiterhin den bequemen Weg: das Bündnis mit dem Feind des Feindes.
Jakob Fürstenberg - der Geschäftspartner Helphands und Vertraute Lenins - nahm die Gruppe in Trelleborg in Empfang. Nach einigen Tagen in Stockholm ging die Reise mit der Bahn über den Grenzort Haparanda nach Russland; entgegen allen Befürchtungen ließ die Provisorische Regierung das zu. Am Abend des 16. April gegen 23 Uhr traf Lenin in Petrograd ein.
Der Petrograder Arbeiter- und Soldatenrat und Lenins Parteifreunde
bereiteten ihm einen großen Empfang: rote Fahnen, Musikkapellen, ein Spalier aus Arbeitern und Soldaten auf dem geschmückten Bahnsteig.
Während der Reise hatte Lenin aus der Parteizeitung "rawda" erfahren, dass die Petrograder Bolschewiki den Krieg fortsetzen und die Provisorische Regierung stützen wollten, weil sie Russland noch nicht reif für den Sozialismus hielten.
Noch in der gleichen Nacht verkündete Lenin einen neuen Kurs: Die Verteidigung des Vaterlands sei "kleinbürgerlich" und ein "Betrug der Bourgeoisie an den Massen". Nein zum Krieg, nein zur Provisorischen Regierung, Fortsetzung der Revolution. War in Russland erst die Diktatur des Proletariats errichtet, so glaubte Lenin, würde die Weltrevolution folgen. Einen Monat später hatte er seine Partei auf Kurs gebracht.
Für Helphand muss der Richtungswechsel ein später Triumph gewesen sein, denn mit der Forderung, die Macht sofort "in die Hände des Proletariats" zu legen, übernahm Lenin eine Position, die Helphand einst Trotzki nahegebracht hatte.
Aus deutscher Sicht erwies sich der Transfer Lenins als die wohl wichtigste Revolutionsmaßnahme. Sie allein rechtfertigt die These, dass die Bolschewiki ohne deutsche Hilfe nicht im Herbst 1917 an die Macht gelangt wären. Denn der Parteiführer begriff schneller als alle Rivalen, dass sich die Auflösung der russischen Gesellschaft nicht stoppen ließ, wenn man die
großen Fragen hinausschob: die Bodenreform, die Regelung der Nationalitätproblematik, die Friedensfrage.
Anzeichen von Anarchie waren bereits unübersehbar. In Depeschen des Auswärtigen Amts häuften sich Berichte über erschlagene Gutsbesitzer und grausige Fälle von Lynchjustiz. Anfang Juli notierten deutsche Diplomaten in Stockholm, was sie über die Lage in Petrograd erfahren hatten: "Die Geschäfte sind in sehr schlimmer Verfassung, und die Stadt steht vor dem Bankrott. Die Lebensmittelverhältnisse haben sich immer mehr verschlechtert, die Ansammlungen vor den Läden werden immer größer."
Die Brotration betrug 200 Gramm pro Tag; gleichzeitig brach die Industrieproduktion ein, und die Preise explodierten. An der Front nahmen die Soldaten, meist Bauern, ihr Schicksal selbst in die Hand. Zermürbt vom Hunger und dem Grabenkrieg desertierten Hunderttausende, oft gelockt von der Nachricht, dass in der Heimat das Land aufgeteilt werde.
Die Berliner Regierung registrierte erfreut, dass Lenins Forderungen nach Frieden und Landverteilung großen Zulauf fanden. "Lenins Propaganda ist von der Art, welche sich bei der großen Masse am wirkungsvollsten erweist", heißt es in einem Lagebericht vom 5. Juli 1917. Einige Tage später notierte der Gesandte in Stockholm, aus Russland eingehenden Berichten zufolge sei "die Zeit nicht mehr fern, wo die Lenin-Gruppe ans Ruder kommt und damit der Friede ... da wäre".
Es verwundert nicht, dass Kanzler Bethmann Hollweg und Generalfeldmarschall Hindenburg den Auflösungsprozess nach Kräften unterstützten. Sie ließen weitere Züge aus der Schweiz mit Hunderten Revolutionären passieren und kurbelten die Propaganda an, wie aus den deutschen Akten hervorgeht. Das Reichsschatzamt hatte noch kurz vor Lenins Rückkehr weitere fünf Millionen Mark dem Auswärtigen Amt bewilligt.
Außenstaatssekretär Richard von Kühlmann notierte später, die Mittel seien "auf verschiedenen Kanälen" den Bolschewiki zugegangen. Das Netzwerk von Helphand war mit großer Wahrscheinlichkeit einer davon. Helphands Geschäftsführer Fürstenberg zählte inzwischen zur zentralen Auslandsvertretung der Bolschewiki mit Sitz in Stockholm. Ein anderer dürfte über den Historiker und langjährigen Redakteur der "Frankfurter Zeitung" Gustav Mayer gelaufen sein, der im Auftrag des Auswärtigen Amts in der schwedischen Hauptstadt weilte. Mayer hatte über die Geschichte der Arbeiterbewegung geforscht und kannte auch Karl Radek, Leiter der bolschewistischen Auslandsvertretung. Radek ließ Mayer in Stockholm sogar an einer Sitzung der Genossen teilnehmen.
Staatssekretär Kühlmann prahlte gegenüber Hindenburg und dem Kaiser, dass die bolschewistische Bewegung ohne die
"stetige weitgehende Unterstützung" des Auswärtigen Amts "nie den Umfang annehmen und sich den Einfluss (hätte) erringen können, den sie heute besitzt". Erst das deutsche Geld habe es den Bolschewiki "ermöglicht, die ,Prawda' ... auszugestalten, eine rege Agitation zu betreiben und die anfangs schmale Basis ihrer Partei zu verbreitern".
Ganz so war es dann doch nicht. Die Provisorische Regierung, geführt von Alexander Kerenski (wie Lenin Rechtsanwalt, er starb allerdings erst 1970 im amerikanischen Exil), hatte Mitte Juli zum großen Schlag gegen die Bolschewiki ausgeholt, nachdem militante Parteiaktivisten einen Staatsstreich versucht hatten. Führende Bolschewiki wurden verhaftet, Zeitungen verboten, Dutzende von Personen verhört. Dabei ging es auch um deutsche Gelder.
Sowohl aus der Menge des verbrauchten Papiers wie den Abrechnungen der Druckerei ergibt sich, dass die Auflage der "rawda" im Frühling 1917 relativ konstant bei etwa 80 000 Exemplaren pro Tag lag - während der deutsche Außenstaatssekretär von 300 000 ausging.
Aus den Unterlagen geht allerdings auch hervor, dass Propaganda günstig war. So kostete beispielsweise der Druck von einer halben Million Flugblätter lediglich 1153 Rubel, umgerechnet etwa 2500 Mark (Stand 1915). "Schon mit kleinen Subventionen", so die Moskauer Expertin Olga Iwanzowa, "ließ sich also viel erreichen."
Unabhängig davon warfen Helphands Unternehmungen 1917 in Russland mehrere Millionen Rubel ab, von denen bis heute nicht geklärt ist, welcher Anteil an die Bolschewiki ging.
Nach Petrograder Polizeiunterlagen, die die Publizistin Heresch aufgetan hat, setzte Lenin einen Teil des Geldes recht plump ein. Eine Krankenschwester sagte vor Ermittlern aus, sie habe gesehen, wie Bolschewiki Rubelmünzen an Passanten austeilten, um diese für eine Demonstration zu gewinnen. Man habe den Leuten dann Plakate mit Aufschriften wie "Nieder mit der Provisorischen Regierung!" in die Hände gedrückt.
Vielen Russen brauchte man allerdings kein Geld zu geben, um sie gegen die Provisorische Regierung zu mobilisieren. Denn diese reihte Fehlentscheidung an Fehlentscheidung. Sie schob die Wahl zur Verfassunggebenden Versammlung, welche die großen Fragen angehen sollte, immer weiter hinaus. Auf Druck des französischen Verbündeten versuchte sie sogar eine neue Offensive, die nach drei Tagen abgebrochen werden musste, weil sich die Soldaten verweigerten.
Da die Bolschewiki am wenigsten Verantwortung für das Chaos zu tragen schienen, wurde ihre Position in den Sowjets und unter den Soldaten immer stärker. Ende September drängte Lenin die zögernden Genossen zum bewaffneten Aufstand. In Leo Trotzki (den Rivale Stalin 1940 mit einem Eispickel erschlagen ließ) fand er einen talentierten Heerführer.
Um diese Zeit erhielten auch die Deutschen einen vagen Hinweis. Lenins Auslandschef Radek erklärte einem Verbindungsmann der Deutschen, dass der Herbst nahe: "Wer Russland kennt, der weiß, dass sich in dieser Zeit große Ereignisse abwickeln dürften. Auch wir Bolschewiki rüsten uns für sie."
Die Parteispitze wollte weiterhin abwarten, doch als die Soldaten der Garnison in der Hauptstadt auf Lenins Kurs einschwenkten, setzte dieser sich durch - vielleicht sogar in Absprache mit den Deutschen. Einer der Berliner Revolutionsexperten brach jedenfalls eine Dienstreise ab "wegen der bevorstehenden Bolschewikirevolution", wie er später seinem Tagebuch anvertraute.
In der Nacht zum 7. November - nach russischem Kalender der 25. Oktober - besetzten die Garnisonsregimenter und die Roten Garden, alles in allem nicht mehr als 20 000 Mann, morgens um zwei Uhr die strategisch wichtigen Punkte; die Gegenwehr war gering und die Machtfrage entschieden. Mit der Verhaftung der Minister der Provisorischen Regierung im Winterpalais in der folgenden Nacht endete die sogenannte Oktoberrevolution.
Lenin trat an die Spitze einer Regierung, die sich "Rat der Volkskommissare" nannte.
Für Russland begann damit der wohl schrecklichste Abschnitt seiner Geschichte, der erst 1991 nach unsäglichen Opfern endete. Für die Deutschen hingegen schien sich das Bündnis mit Lenin gelohnt zu haben. Anfang Dezember 1917 verhandelten beide Seiten bereits über einen Waffenstillstand.
"Die Bolschewiki sind großartige Kerle und haben alles bisher sehr schön und brav gemacht", schrieb der Diplomat Kurt Riezler, der inzwischen die Russlandpolitik maßgeblich bestimmte. Doch alles hing davon ab, dass sich Lenin an der Macht hielt. Und dafür waren die Minister Seiner Majestät bereit, erneut tief in die Taschen zu greifen. KLAUS WIEGREFE; FLORIAN ALTENHÖNER,
GEORG BÖNISCH, HEIKO BUSCHKE,
WLADIMIR PYLJOW, ANIKA ZELLER
* Winfried B. Scharlau, Zbynek A. Zeman: "Freibeuter der Revolution. Parvus - Helphand". Verlag Wissenschaft und Politik, Köln 1964; 382 Seiten.
* "Habe am 29. Dezember 1915 eine Million Rubel in (...) Banknoten zur Förderung der revolutionären Bewegung in Russland von der deutschen Gesandtschaft in Kopenhagen erhalten. Dr. A. Helphand".
** Elisabeth Heresch: "Geheimakte Parvus. Die gekaufte Revolution". Langen Müller Verlag, München; 400 Seiten; 24,90 Euro.
* Heiko Haumann (Hg.): "Die Russische Revolution 1917". Böhlau Verlag, Köln; 182 Seiten; 12,90 Euro.
* Truppen der Provisorischen Regierung schießen im Juli 1917 auf Bolschewiki.
Von Klaus Wiegrefe, Florian Altenhöner, Georg Bönisch, Heiko Buschke, Wladimir Pyljow und Anika Zeller


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 楼主| 发表于 2018-11-14 17:41:12 | 显示全部楼层

摘译

原载《明镜》周刊2007年第50期

Revolutionaer Seiner Majestät
德皇陛下的革命

引文
Lenin wollte den Zaren stuerzen,Kaiser Wilhelm II. Einen Sieg an der Ostfront erzielen.Bislang unbekannte Dokumente belegen nun das Ausmass der geheimen Zusammenarbeit waehrend des Ersten Weltkriegs.Jahrelang unterstuetzte das Kaiserreich die Bolschewiki mit Millionen und Logistik.
列宁希望推翻沙皇,威廉二世希望在东线获得胜利。至今未公开的文件显示了一战中秘密合作的程度。几年以来,(德意志)帝国一直以百万钱财和物资支持布尔什维克。

正文
Das wohl am besten gehuetete Geheimnis des Ersten Weltkriegs endet am 4.November 1918 mit einer Farce.Auf Anweisung von ganz oben schmuggeln Berliner Polizisten revolutionaere Flugblaetter in eine Kiste des sowjetischen Diplomatengepaecks.Als ein Kurier im Bahnhof Friedrichstrasse die Utensilien mit dem Lift befoerdern will,zerbicht die Kiste.Eine Flut von Propagandamaterial mit Ueberschriften wie “Schlagt die Junker tot!”ergiesst sich auf den Bahnsteig.

这也许是一战中保护的最好的秘密,但是在1918年十一月四日结束了。根据上级指示,柏林的警察偷偷把一箱苏维埃政权的外交文件箱运走。在弗雷德里希大街火车站,一位特使想用电梯把箱子运走,这时箱子裂开了。一堆带有“打倒容克!”题目的宣传材料散落在站台上。

Unverzueglich protestiert Moskaus Botschafter Adolf Abramowitsch Joffe im Auswaettigen Amt gegen die inszenierte Povokation.Vergebens-kuehl eroeffnet ihm der Staatssekretaer des Auswaertigen Amts,wie der deutsche Aussenminister genannt wird,dass Joffe und seine Diplomaten Deutschland spaetestens am naechsten Abend verlassen muessen.Die Sowjets trifft das “wie ein Blitz aus heiterem Himmel”,so ein Mitarbeiter Joffes.

马上,莫斯科的大使阿道夫•阿布拉莫维奇•越飞(注:此人后来到了中国,帮助孙中山)就在外交部对这出煽动戏提出了抗议。没用—外交部国务秘书(德国外交部长那时候的称呼)宣布,越飞和他的外交人员最迟必须在第二天晚上离开德国。按照越飞一个同事的说法,苏维埃遭遇了“晴天霹雳”。

Zwei Tage nach dem Zwishenfall wird die Residenz “Unter den Linden”der Russischen Sozialistischen Foederativen Sowjetrepublik(RSFSR),des Vorlaeufers der Sowjetunion,geschlossen.
Die Weltoeffentlichkeit ueberraschte der Abbruch der diplomatishcen Beziehungen wenig.Seit der Oktorberrevolution im Vorjahr regierte in Russland Wladimir Iljitsch Uljanow,genannt Lenin.Und der radikale Parteifuehrer der Bolschewiki liess keinen Zweifel daran,dass er die Weltrevolution anstrebte und dafuer Kaser Wilhelm II. Von Thron zu stossen gedachte.
两天后,位于菩提树下大街的俄罗斯苏维埃联邦社会主义共和国(苏联的前身)驻地被封了。世界公众对这次外交关系的断绝并不感到惊讶。自从去年的十月革命后,Wladimir Iljitsch Uljanow,也就是列宁,统治着俄国。这位激进的布尔什维克党领导人对此毫不怀疑:他应当推动世界革命,因此必须把威廉二世皇帝从王位上推下来。

Insgeheim freilich—und das wusste nur eine Handvoll Eingeweihte—endete mit dem Abbruch der Beziehungen auch das wohl eigenartigste politishce Zweckbuendnis des 20.Jahrhunderts;zwischen den russischen Revolutionaeren um Lenin und den deutschen Imperialisten um Wilhelm aus dem Hause Hohenzollern.
当然是秘密的了—只有一小撮知情者了解这件事—随着也许是20世纪最奇特的政治联盟的破裂,这些都结束了;联盟的一方是围绕在列宁身边的俄国革命者,另一方是围绕在霍亨佐伦家族威廉身边的帝国主义者。
Es war die Komplizenschaft ideologischer Todfeinde,betrieben voller Hinterlist und intriganter Raffinesse.Die Verschwoerer schrieben Weltgeschichte:Ohne die Hilfe Wilhelms II. fuer Lenin haette es di e Oktoberrevolution vor nunmehr 90 Jahren so nicht gegeben.Mehr noch :Ohne deutsche Unterstuetzung haetten Lenins Bolschewiki das entscheidende erste Jahr an der Macht kaum ueberstanden.
这是意识形态上的死敌之间的同盟,为奸诈和诡计推动着。密谋者书写着世界历史:没有威廉二世对列宁的帮助,就不可能有九十年前十月革命的成功,没有德国的支持,列宁的布尔什维克挺不过当权以后最关键的第一年。
Vermutlich waere keine Wowjetunion entstanden,den Aufstieg des Kommunismus haette es dann nicht gegeben,auch in Millionen Gulag-Toten waeren wohl nicht zu beklagen gewesen.
也许也就不会有苏联成立,不会有共产主义起义,也不会有古拉格数以百万的亡灵了。

Zusammengehalten wurde die unheilige deutsch-russiche Allianz von gemeinsamen Gegnern,gemaess der uralten Devise der Realpolitik,dass der Feind meines Feindes mein Freund ist.Eine bequeme Logik,die meist gigene Versaeumnisse verschleiern soll,so auch im Ersten Weltkrieg.Enn haetten die Deutschen ihre groessenwahnsinnige Kriegsziele im Osten revidiert,waeren Lenins Dienste nicht noetig gewesen.
现实政治的古老格言让这两个对手组成了邪恶的德俄同盟:我敌人的敌人就是我的朋友。一个很方便的逻辑掀开了很多忽视的秘密,在第一次世界大战中也是如此。如果德国人修改了疯狂东线战争目标,列宁的工作就不那么必须了。
So aber konspirierte das Reich mit dem Anfuehrer der Bolschewiki gegen Zar Nikolai II.,Buendnispartner Frankreichs und Grossbitanniens.Schliesslich stand der Romanow einem deutschen Sigfrieden ebenso entgegen wie einer Machtuebernahme Lenins.
于是,德意志帝国便和布尔什维克的领导者一起反对法国和大不列颠的盟友—尼古拉二世。最终,罗曼诺夫王朝,站在了德国取胜的对立面,同样也站在了列宁夺权的对立面。
Vier Jahre lang unterstuetzte Berlin die Bolschewiki und andere Revolutionaere in Russland mit Mark ,Munition,Waffen und trug damit zum Ende der Zrenmonarchie bei.Mindestens 2 Millionen Mark,nach heutigem Wert rund 75 Millionen Euro,hat allein das Auswaertige Amt bis Ende 1917 dafuer ausgegeben.
四年之久,柏林一直用马克,弹药,武器支持布尔什维克和其他俄国革命者,以此为沙皇帝国的覆灭做出了贡献。仅到1917年底,外交部至少为此花了两百万马克,按照现在的价值是七千五百万欧元。

Als Zar Nikolai in der Februarrevolution 1917 schliesslich stuerzte und Lenin im Exil in der Schweiz festsass,ermoeglichten ihm die kaiserlichen Behoerden mitten im Weltkrieg die Rueckkehr in seine Heimat.”Lenin Eintritt in Russland geglueckt.Er arbeitet voellig nach Wunsch”,drahtete am 17.April 1917 der Leiter des deutschen Nachrichtendiensts in Stockholm an den Generalstab in Berlin.Denn nun ging es gegen die inzwishcen amtierende Provisorische Regierung in Petrograd.
当尼古拉沙皇在1917年二月革命中最终被推翻时,列宁被困在瑞士,皇帝的政府在世界大战中让列宁回到了他的祖国。“列宁成功进入俄国。他完全像我们希望的一样工作”,1917年四月十七日,在斯德哥尔摩(Stockholm)的德国情报部门给总参谋部打了这样的电报。因为现在它又开始反对当时当权的圣彼得堡临时政府了。
Ein halbes Jahr spaeter eroberte Lenin in der Oktoberrevolution die Macht,auch mit deutscher Hilfe.Bald darauf schloss der neugegruendete Sowjetstaat mit dem Reich einen Frieden ,der den Deutschen Ruhe an der Ostfront und einen gigantischen Einflussbereich in Osteuropa einbrachte.Mission erfuellt –erst einmal jedenfalls.
半年后,列宁在十月革命中获得了权力,也是在德国的帮助下。接着新建立的苏维埃国家和德意志帝国签署了和平协议,这给德国带来了东线的平静和在东欧的巨大影响。任务完成—终于第一次完成了。
Wilhelm traeumte sogar von einer “Art Buendnis –oder Freundschaftsverhaeltnis”—gemeinsam gegen den Westen,wie zwei Jahrzehnte spaeter Adolf Hitler und Josef Stalin.
威廉甚至幻想着这样“一种联盟”一一起反对西方,正如二十年后的阿道夫希特勒和约瑟夫斯大林。

Dass sie einander eigentlich an den Galgen wuenshcten,vergassen die beiden Verbuendeten trotz aller Absprachen nie.Die scheinbar paradoxe Folgeer vom Kaiser gesponserte Lenin half deutschen Genossen bei der Vorbereitung einer eigenen Revolution gegen die Monarchie.Und Wilhelm II. Wiederum unterstuetzte im russischen Buergerkrieg nichtnur die Bolschewiki,sondern auch deren Gegner.
结果:皇帝赞助的列宁帮助德国同志准备一场针对帝国的自己的革命。威廉二世在俄国内战中,不但支持了布尔什维克,也支持了他们的对手。
Heute ist das welthitorische Buendnis zwishen Sichel und Krone fast vollstaendig vergessen,obwohl schon vor Jahrzehnten hervorragende Studien zu dem Thema erschienen sind .
今天,这个世界历史上的镰刀与王位的联盟机会完全被忘记,尽管几十年前已经有这方面杰出的研究。

Allerdings gibt es noch immer offene Fragen,insbesongdere zum Ausmass der deutschen Unterstuetzung fuer die Bolschewiki.Denn im Auswaertigen Amt wurden Quittungen fuer erfolgte Auszahlungen nach der Rechnungspruefung vernichtet.Vieles laesst sich nur auf dem Indizienwege belegen,und dafuer muss an ungewoehnlichen Orten gesucht werden.
但是仍然总是有公开的疑问,尤其是德国对布尔什维克资助的程度。因为外交部在审计过后把所有的支出收据都销毁了。许多只能通过间接证明,为此只能到那些不平常的地方寻找。


原译者注:这篇文章足足有十三页长,我会试着慢慢把它都翻译出来的,希望大家慢慢等待。
紧接着这篇文章是一篇叫做《Befreiungstruppen basteln》的文章,是讲德国在一战中支持乌克兰独立的,也很有趣,有两页。
这个杂志后面还有一篇文章叫《Kollektiver Blutrausch》,是从德国人的角度看南京大屠杀的,作者的立场当然与我们不同了,但是他们对南京大屠杀的态度和看法却完全符合铁血版规,几乎可以认为他们在这一问题上与我们是一致的…我也希望能翻译出来,因为大家都知道《明镜》周刊是德国的主流媒体,他们的看法能代表相当一部分德国民众的看法, 我觉得这对我们了解外国是有意义的,同时对我们了解我们自己的历史也有意义,这个有三页…



Der SPIEGEL hat das getan und ist bei Recherchen in mehr als einem Dutzend Archiven in ganz Europa auf bislang unbekanntes oder nicht ausgewertetes Material gestossen;Analysen und Papiere der Sicherheitsbehoerden Schwedens ,der Schweiz und Grossbritanniens,Unterlagen der preussischen Polizei,Vermerke im Archiv des Auswaertigen Amts und in russischen Archiven,Kontoauszuege Schweizer Banken.

《明镜》周刊对此进行了调查,在全欧洲一打以上的档案馆里我们发现了至今为止尚未公开或者没有被充分利用的材料:瑞典瑞士和大不列颠安全部门的分析和案卷,普鲁士警察的材料,(德国)外交部档案馆和俄国档案馆的记载,瑞士银行的账单 。
Die dabei gefundenen Details ermoeglichen es ,jene Schattenwelt weiter auszuleuchten,in die sich die Diplomaten des Kaiserreichs begaben,als sie auf die Revolutionierung Russlands setzen.
其中发现的细节继续照亮了那个影子里的世界,在这里,德意志帝国外交部着手支持了俄国的革命。
Alles begann mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Sommer 1914.Obwohl Kaiser Wilheim II. und Zar Nikolai II Vettern waren,gehoerten ihre Reiche unterschiedlichen Bloecken an :auf der einen Seite die Mittelmaechte Oesterreich-Ungarn und das Deutsche Reich,auf der anderen die Entente aus franzoesischer Republik,konstitutioneller britscher Monarchie und Russlands Autokratie--ein seltsames Buendnis ,das nur die Sorge vor einer deutschen Hegemonie in Europa zusammenhielt.
一切都从1914年夏天第一次世界大战的爆发开始。尽管威廉二世皇帝和尼古拉二世沙皇是堂兄弟,他们的国家却属于不同的阵营:一边是“中欧列强”奥匈帝国和德意志帝国,另一边是由法兰西共和国,君主立宪的不列颠帝国和专制集权的俄国组成的协约国--一个少见的同 盟,仅仅是出于对德国在欧洲建立霸权的恐惧才把他们结合在一起。
Schon bald wurde deutlich,dass der Waffengang sich von allen bisherigen unterscheiden wuerde.Millionenheere prallten aufeinander,erstmals setzten die Generaele die ganze Wucht der industriellen Dynamik zum Toeten von Menschen ein --und damit fiel die klassiche Trennung zwishen Front und Heimat.Kein Wunder ,dass die Strategen den Feind nicht nur inden Schuetzengraeben zu besiegen suchten,sondern auch von innen heraus schwaechen wollten.Die Anwendung :"jedes Mittels,das geeignet ist,den Feind zu schaedigen" sei Pflicht,notierte der Chef des deutschen Generalstabs Helmuth von Moltke.

Das Reichsschatzamt,so nannte sich damals das Finanzministerium,stellte daher Hunderte Millionen Mark zur Verfuegung,um Marokkaner,Inder und andere Voelker der Kolonialreiche gegen Paris und London aufzuwiegeln,die ihrerseits im Habsburger und im Osmanischen Reich Unruhe stifteten.
不久大家就明显的发现,这次战争跟之前所有的战争都不同。百万大军对射,将军们第一次将巨大的工业力量全部投入到杀人的活动中去--因此传统的前线和后方的区别消失了。毫不奇怪,战术已经不仅仅是打败战壕里的敌人,同时也包括从内部削弱他们。按照参谋长小毛奇的话,“用每一个合适的办法伤害敌人”成为了义务,帝国国库局(那时的财政部),投入了上亿马克来支持摩洛哥人印度人和其他殖民地人民反对巴黎和伦敦,来回敬他们对哈布斯堡王朝和奥斯曼帝国内部动乱的支持。

Auch das rueckstaendige Zarenreich bot Ansatzpunkte fuer eine "Zersetzung des Feindlandes von innen"(Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg).Immer wieder hatten vor dem Krieg Hungersnoete die Bauern zu Revolten getrieben.Inden russischen Staedten lebten die Menschen unter erbaermlichen Bedingungen;die Einfuehrung der 79-Stunden-Woche galt als Fortschritt.Schon 1905 hatte es deshalb eine Revolution gegeben,die der Zar blutig niederschlagen liess.
落后的沙俄也适用于“从内部分解敌人”的观点(帝国总理特奥巴登·冯·贝特曼·霍尔维格语)。早开大战开始前,饥饿就一次次将俄国农民逼得造反。在俄国城市里,人们过着悲惨的生活,每周79小时工作日的引进,在当时就算是进步了。因此,早在1905年就产生了起义,它被沙皇血腥地镇压了。
Unter den ueber hundert Nationalitaeten und ethnischen Gruppen des zaristischen Vielvoelkerreichs gaerte es weiter.Polen,Ukrainer ,Esten,Finnen und andere Minderheiten traeumten von eigenen Staaten,was den Deutschen nur recht war.Wilhelm II.verfolgte die sogenannte Orangenschalen-Strategie:Wie die Schale der Suedfrucht vom Fruchtfleisch sollten die nichtrussischen Randgebiete von Kernrussland getrennt werden.Die dann neuentstehenden Staaten wollte der Kaiser unter deutsche Kuratel stellen--ein Schritt auf dem Weg zur Weltmacht.
在多民族的沙俄帝国存在着上百个民族,他们更是骚动不止。波兰人,乌克兰人,爱沙尼亚人,芬兰人和其他少数民族 梦想着有自己的国家,这对德国人只有好处。威廉二世遵循所谓的“橘子皮战略”:就像削水果皮一样,非俄罗斯的边缘地区应该与核心俄罗斯分离。德国皇帝想把这些新成立的国家置于自己的监控之下--迈向世界霸权的一步。

So ging ein Geldsegen auf die zahlreichen Polit-Abenteurer nieder,die sich nach Kriegsausbruch bei deutschen Stellen meldeten.Vermeintliche und tatsaechliche Zarengegner prahlten damit,sie koennten Meutereien in der russischen Schwarzmeerflotte anstiften,Aufstaende etwa in der Ukraine lostreten oder soziale Unruhen schueren.
于是金钱流向了无数政治冒险家,他们在大战开始后到德国人那里报名。这些半真半假的沙皇反对者吹牛皮,说他们能煽动俄国黑海舰队叛乱,能在乌克兰发动起义或者制造社会动乱。
Es war ein lukratives Geschaeft auch fuer moegliche Aufschneider.Fuer eine "allgemeine Revolution gegen Russland"zahlte das Auswaertige Amt im September 1914 an zwei Maenner von angeblich "grossem Einfluss" 50 000 Mark in Gold.Weitere 2 Millionen in bar sollten bei Eintreten des Aufstands folgen--bis heute weiss niemand,wer die Gelder empfing.Spaeter stiegen die Praemien sogar noch;das boten deutsche Diplomaten und Geheimdienstler Millionen fuer eine Rebellion allein in einem einzigen Gouvernement des Zarenreichs.
对于这些吹牛者,这是个一本万利的好买卖。为了一个“俄国大起义”,德国外交部在1914年九月给了两个据说有 “巨大影响力”的人50 000金马克。剩下两百万马克会在起义开始后接着打过去—直到今天都没有人知道谁拿到了这些钱。后来奖金甚至涨得更高:德国外交部和特工部门仅仅为了一个沙皇总督的叛变就开出了上百万马克。

Denn es war eng geworden fuer Wilhelm II. und Co.:die Generaele Seiner Majestaet waren von einem Blitzsieg im Westen ausgegangen,der ihnen den Zweifrontenkrieg ersparen sollte.Als der Triumph gegen Frankreich ausblieb,versuchten der Kaiser und seine Minister den Zaren mit Unruhen gefuegig zu machen ;ein Sturtz der Monarchie stand zunaechst allerdings nicht auf dem Programm.
因为对威廉二世和他的同伴来说时局十分紧迫:陛下将军的战略是以西线的闪电战为出发点的,以此来避免两线作战。当对法战争的胜利没戏的时候,皇帝和他的大臣试着给沙皇添乱;不过推翻沙皇帝国最初并不在计划内。
So ergab es sich auch eher zufaellig,dass die deutschen Revolutionsstrategen im Herbst 1914 auf den Berufsrevolutionaer (und Rechtsanwalt)Lenin aufmerksam wurden.Der kleingewachsene Mann mit dem roetlichen Haarkranz hatte seit der Jahrhundertwende ueberwiegend im westlichen Exil gelebt;bei Kriegsbeginn war er aus Oesterreich in die neutrale Schweiz nach Bern uebergesiedelt.
一个偶然的机会,在1914年秋天,职业革命家(同时也是律师)的列宁引起了德国“革命战略”的注意。这位谢顶的小个子从二十世纪初开始大部分时间都在西方流亡;战争爆发后他从奥地利移居到了中立国瑞士的伯尔尼。
Lenin,ein belesener und scharfzuengiger Marxist,stand damals an der Spitze einer linksradikalen Splitegruppe,die sich--ihrer tatsaechlichen Groesse zum Trotz--Bolschewiki (Mehrheitler)nannte.
列宁,一位博学激进的马克思主义者,当时是一个左翼激进分裂派别(译者注:我也不知道该怎么译,联共(布),尼泊尔的联合马列(毛)这种带括号的东西基本上都是从最初的大党里分裂出来的。),他们管自己叫布尔什维克(多数派),尽管实际上他们在人数上是少数。

Im russischen Parlament verfuegten diese ueber gerade einmal eine Handvoll Abgeordnete ,was Lenin allerdings nicht stoerte.Er wollte nicht durch Wahlen ,sondern durch eine Revolution an die Macht gelangen.
在俄国议会里他们已经拥有了不少席位,但是这不影响列宁的计划。他不愿意通过选举,而希望通过革命获得权力。
Dass er diesem Ziel alles unterordnete,machte ihn fuer die Deutschen attraktiv.Vor allem aber hatte sich Lenin im Gegensatz zu vielen anderen Sozialisten nicht vom nationalen Taumel anstecken lassen,der im Sommer 1914 ueberall die Menschen erfasste.Er trommelte vielmehr fuer die Niederlage des Romanow-Zaren.Nach einem Sturz Nikolais II. wuerde die Weltrevolution (und drunter wollte er es nicht machen) gleichsam automatisch in Gang gesetzt.
他把一切都置于这个目标之下,这使他对德国人很有吸引力。1914年夏天人们都被民族主义控制了,当时很多社会党人也被民族主义搞得晕头转向,但是列宁与他们不同。他仍然继续在推翻罗曼诺夫沙皇的道路上蹒跚而行。推翻尼古拉二世后,世界革命(这是他唯一的目标)马上就会自动开始。
Der Hinweis auf Lenin kam von Alxander Keskuelam,einem ehemaligen Bolschwiken aus Estland und einer der vielen Gestalten in der Grauzone zwischen revolutionaeren Russen und den Deutschen.Keskuela bot sich der deutschen Gesandtschaft in Bern als Propagandist fuer die Sache des Kaisers an.Er hoffte,die Deutschen wuerden sich fuer einen anschluss des russische beherrschten Estlands an Schweden einsetzen.
向德国人提起列宁的是Alxander Keskuelam。他是一位来自爱沙尼亚的前布尔什维克,同时也是众多处于革命的俄国革命和德国人之间灰色地带的人之一。Alxander Keskuelam到德国驻伯尔尼大使馆报名,表示愿意为德皇事业做宣传。他希望德国人能将当时由俄国统治的爱沙尼亚合并给瑞典。


Keskuela schwankte allerdings in seinem Urteil ueber Lenin.Mal beklagte er,dieser tue zu wenig fuer die Revolution im Zarenreich .Dann wieder trommelte er dafuer,"der Leninschen Richtung in Russland unverzueglich beizuspringen",und schwaermte den deutschen Diplomaten vor,der Bolschewik geniesse unter Revolutionaeren in Petrograd und Moskau"das groesste Ansehen".Er sei "gewissenlos" und verfueg ueber "brutalste und ruecksichtsloseste Energie".

但是Alxander Keskuelam对列宁的评价一再变化。有时他指责说,列宁对沙皇俄国的革命没什么作用。接着他又鼓吹,“立即帮助俄国的列宁路线”,对德国外交官夸口说,布尔什维克在圣彼得堡和莫斯科的革命者中享有“最大的威望”。他说,列宁“肆无忌惮”,拥有“最野蛮血腥和最不顾一切的力量。”


Spaeter,als Keskuela begriffen hatte,dass die Deutschen eigene Interessen im Baltikum verfolgten,wechselte er auf die Seite der Enbtente und warnte diese vor Lenin--mit den gleichen Argumenten,wie aus bislang unbekannten britischen Akten hervorgeht.

后来Keskuela意识到,德国人追求的是自身在波罗的海沿岸的利益,于是他就转向了协约国,并且提醒协约国要警惕列宁--以同样的理由。正如至今尚未公开的英国文件所显示的那样。

Fuer seine Dienste erhielt Keskuela insgesamt 250 000 Mark,nur ein kleiner Teil davon landete nach weislich bei den Bolschewiki.
Keskuela因为他的服务一共得到了250 000马克,只有其中一小部分照指示交给了布尔什维克。

转自铁血社区 http://bbs.tiexue.net/post_3340390_1.html
翻译:江南为枳 引者有改动
这篇文章没有翻译完,有兴趣者可以接着翻译。德文全文(附图)在

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-54230885.html

https://www.douban.com/group/topic/20374004/
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 楼主| 发表于 2018-11-14 17:43:16 | 显示全部楼层

环球时报:列宁曾利用德皇 乘专列秘密返回俄国搞革命(图)

杨静水

列宁



     1917年11月7日,列宁领导的布尔什维克武装力量向冬宫发起总攻,推翻了临时政府,建立了苏维埃政权。由此,世界上第一个社会主义国家宣告诞生。十月革命前夕,列宁从交战的德俄前线回到彼得格勒,一些白俄分子借此污蔑列宁是在德国支持下发动的十月革命。近期,俄罗斯历史学家阿尔达诺夫经过研究,向俄罗斯媒体披露了这段历史。

    大势所趋

     1917年,第一次世界大战进入僵持阶段,德国在东西两线都很吃紧,特别是1917年2月德美外交关系正式破裂,德国陆军参谋长鲁登道夫认定这将导致美国加入协约国对德宣战,一旦美国军队登陆欧洲,德国将不可能取得战争的胜利。因此,德皇威廉二世急切希望同协约国阵营“最薄弱的一环”俄国议和,以便将东线部队全部抽调去西线对付协约国。然而,通过1917年二月革命上台的俄国资产阶级临时政府不顾俄国人民要求退出战争的呼声,以承担所谓“俄国向协约国盟友答应的义务”为由,继续严令缺弹少粮的俄军向武装到牙齿的德军进攻,结果导致一连串灾难性的失败,数以十万计的俄军士兵战死。

    面对这样一个“不死不降不走”的俄国临时政府,德国转而希望与坚持共产主义和欧洲革命的俄国布尔什维克取得联系,以便促使俄国退出战争。鲁登道夫建议德皇允许列宁取道德国返回俄国。当然,这并不意味着德国皇帝和将军们成为共产主义者的同路人。与此同时,正在中立国瑞士流亡的列宁也发现了帝国主义国家之间的矛盾,1917年1月22日,列宁在苏黎世人民大厦里向瑞士青年工人发表了著名的《革命报告》,他说:“在欧洲发生的掠夺性战争最终会引发大规模的人民起义!”在这种背景之下,德国当局与列宁之间的接触成为可能。

    秘密接触

    早在发表《革命报告》演讲前,列宁已下定决心要回国发动革命,并且确定了回国行程。一条路线是经法国绕道返回俄国,但法俄是盟友,如果法国当局发现反战的列宁进入其境内的话,肯定不会轻易放过,轻则拘禁,重则以战犯判刑。另一条路线就是向中欧进发,经德国前往北欧,然后从芬兰回国。

    据监视列宁的瑞士特工记载:“1916年12月28日,列宁提着一个不大的行李箱走出苏黎世的住所,我们跟随他乘火车于上午10时来到首都伯尔尼。下车后他直接住进离火车站不远的一个旅馆,半个小时后,他走出旅馆坐上一辆开往边境小城福索祖尔斯方向的有轨电车。下车后,他边走边环顾四周,随后走进德国驻当地的领事馆大楼,此时是上午12时30分。直到第二天下午16时,列宁才走出领事馆。大约4个小时后,他坐上了返回苏黎世的火车。”

    事后获悉,列宁此次福索祖尔斯之行,是与德国驻瑞士伯尔尼特使冯?罗姆贝格伯爵会谈,协商了两套护送俄国革命党人回国的方案。第一套方案是从瑞士乘坐专列前往德国,再经过德军占领下的波兰或经中立国瑞典进入俄国。鉴于俄国临时政府向瑞士提出过引渡列宁等布尔什维克党人的要求,一旦瑞士不同意列宁等人出境的话,就采取第二套方案,由德军总参谋部提供秘密车厢,借国际货运专列将布尔什维克党人运出瑞士,或者在德瑞界湖博登湖上准备好渡轮,将列宁等人接走。鲁登道夫在其回忆录中写道:“从军事角度来看,把列宁放回俄国是一个明智之举。……不管俄国如何不是德国的对手,只要它不退出战争,我们就不能摆脱失败的阴影。在这一前提下,我们帮助宣扬赤色革命的俄国激进分子,其实就是帮助德国。”

顺利回国

     1917年3月下旬,德皇威廉二世正式批准了由德国外交部与总参谋部共同制订的“托尔计划”,并在计划上批示:“以列宁为首的40余名布尔什维克党人对德国有利用价值,接受他们的申请。”俄国革命党人被分为两组,分批取道德国返回祖国。1917年4月9日,以列宁及其家人为首的第一批革命党人从苏黎世登上了德国专列,专列开出后不允许任何人上车,也不允许任何人下车。专列的窗户被用黑色亚麻布制作的窗帘遮得严严实实,车上乘务员也尽量保持沉默。幸运的是,瑞士政府并未进行任何阻拦,行程十分顺利。专列进入德国后,一个名叫赫尔佐格?穆尔的德国军官上车,给每位俄国乘客发放了一本据说是德国皇帝撰写的小册子,祝愿他们“旅途顺利,革命成功”,并专门提到希望他们回到俄国后能夺取政权。

     4月12日清晨,列宁一行抵达瑞典首都斯德哥尔摩。列宁在那里参加了俄国移民和瑞典社会民主党举行的联席会议,成立了布尔什维克中央委员会国外政治局,间接领导俄国国内工兵苏维埃与倒行逆施的临时政府做斗争。不久,列宁等人回到彼得格勒,受到工人和士兵们空前热烈的欢迎,波罗的海舰队的水兵们还开来带探照灯的装甲车,负责列宁的警卫工作。苏联历史学家在描述当时的场景时写道:“在欢呼的人群当中,水兵指挥官马克西莫夫邀请列宁讲几句话,列宁登上了装甲车,发表了著名的‘面包会有的,一切都会有的’演说……”

    驳斥谣言

    列宁回国后,布尔什维克在俄国境内的活动立刻活跃起来。克伦斯基的临时政府对其恨之入骨,除了采取镇压外,还利用一切手段诋毁列宁以及布尔什维克的名誉,而列宁经德占区回国一事正好被用来炒作。

     1917年7月4日,曾与列宁一起在国外工作的社会革命党人班克拉托夫在媒体上指责列宁与德国“达成某种秘密协议”,并宣称列宁、加米涅夫、科兹洛夫斯基都是“德国派往俄国的间谍”。这些人“要在德国的资金资助下推翻临时政府的统治”。另外,彼得格勒法院还引用俄军准尉伊尔莫列科“自首”后交代的材料。伊尔莫列科宣称,他是受德军总参谋部直接指派负责与布尔什维克联系的。伊尔莫列科还公开指责列宁是一名德国间谍,他曾奉命与列宁进行过接触。1917年7月,俄国法院下达了逮捕列宁的命令,幸好警察出动时列宁并没有在家。列宁十分气愤,打算亲自出庭为自己辩护。但由于人身安全无法得到保障,在党内同志的劝说下,列宁放弃了这一打算,转而前往芬兰,躲避临时政府的政治迫害。

    临时政府在煽动舆论时牢牢抓住“列宁是经德国返回俄国”这一事实,一时间,列宁成为众矢之的。他每天都能收到海外侨民和俄国文化界发来的谴责信,一些人在信中将列宁称为“叛徒”和“被德皇收买的人”。法国著名作家罗曼-罗兰和意大利钢琴家布佐尼也加入了声讨列宁的行列,罗兰认为,列宁无论如何都不应该与德国合作,列宁的行为将对国际共产主义运动产生极其不利的影响。爱尔兰诗人詹姆斯?乔伊斯甚至激烈地指责列宁变成德国皇帝派往俄国的“特洛伊木马”。

    由于临时政府的煽动,当时俄国内局势变得对布尔什维克相当不利。列宁在芬兰公布了一系列材料证明自己的清白。列宁指出,那个伊尔莫列科准尉的证词没有任何可信的成分,一向以严谨高效著称的德国总参谋部是不会找一个随时可能叛变的准尉来与他这样的人物联系的。列宁的自我辩护很有效果,越来越多的人相信他是清白的,后来连列宁的政敌也拒绝相信伊尔莫列科的证词。不久,列宁成功领导十月革命,建立了世界上第一个社会主义政权。
来源:环球时报

http://www.ce.cn/culture/rw/wg/x ... 16_13620650_1.shtml

同载于:http://i.bokee.com/v1.php/blog/view/uname/starwjh/bid/228858114
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 楼主| 发表于 2018-11-14 17:48:27 | 显示全部楼层
主义和道行:1934年夏天的故事——两个局外人的对谈录之十一
楼主:局外人一Lv 7 时间:2005-04-09 23:40:00 点击:18301 回复:307

主义和道行:1934年夏天的故事
   ——两个局外人的对谈录之十一
  
  Y:关于革命史的研究,有一个重要的观察角度,就是通过对革命过程中那些财经活动的分析和观察来看这个革命史。这与我们以往提倡的用生活常理来理解革命的具体过程和环节是一脉相承的。我们这个之十一,先提个头儿。马克思的学说,美妙固然美妙,但是,它要转化成为一个现实的革命行动,还缺少一样东西,这个东西,说白了,就是金钱。至少,你要知道怎么搞到钱,否则什么革命行动都不能开展,暴力革命更是不可能。金钱的作用,在今天这个时代,的确不用特别强调,大家都感同身受了,但在二十多年前,任你死说活说,许多人还是不明白的。
  
  C:鲍罗廷皮包里的“草”,那可是威力无穷的,孙文、冯玉祥、蒋介石等人,都大大用了一把。别的不说,没有苏俄的金钱和武器加顾问,北伐不可能那么快胜利,可能打都不敢打。二十年代的工人运动、革命运动、军事行动,没有这个“草”是万万不行的。列宁没有德皇的钱大概也不能成功。法国大革命我们所知甚少。至少在中国二十年代的革命运动,没有共产国际通过苏俄提供的大量金钱,大概也就没有多少了吧,小规模的运动不敢说,大规模的则一定不会有。再疯狂的想法,再疯狂的领袖,在这里绝不会糊涂的,因为你根本组织不起来嘛。革命行动,是一个有目标的组织行为,不是起哄架秧子,不是一个或然性的社会扰动,而是革命组织有意为之的故意行为。
  
  Y:是啊,一场罢工,几天下来没有结果,工人会屈服的,老婆孩子要吃饭。但你要是能帮工人解决这个具体的生存问题,资本家就吃不消了,要么屈服,要么刺刀的干活,总之是要摊牌说话的。这本是一个再简单不过的常识,可那些学问家们大都看不见似的,自顾自得讲什么“规律”“趋势”“人心向背”等等不大着调的东西,怎么有说服力呢?
  
  C:中共成立后的几年,搞了许多事,罢工、农运、宣传,影响力之大,出乎许多人的意料,事后的总结,都是讲一些抽象的大道理,殊不知金钱差不多起了决定性作用,饿着肚皮革命家走不动也讲不动的。老实说,当时的这些共产党人或者说革命知识青年,即便在中国社会,也不过是二三流人物罢了,马列理论,到底知道多少皮毛,也是大可以一问的,只要稍稍看看那些留苏人士的记述就不难了解。他们固然有旺盛的精力,疾恶如仇,要把他们聚集起来,让他们行动起来,大钱不要,每人每月三、四十块大洋的零花钱总是要有的。搞一项自己又喜欢、又有钱挣的事业,当然是人生的愉快了,对于他们来说,也没有太多别的指望了。不论对革命组织还是革命党人来说,金钱真是很重要的。黄兴为钱的事几乎与孙中山闹翻。阿拉法特一死,他掌管的几亿美金让巴解组织那些英雄们在阿翁妻女前弯下了腰。
  
  Y:但凡有过创设某种组织或某个集体活动的经验的人,都知道,经费从哪里来,是个大问题。小到某单位的青年人的某次体育竞赛活动,大到某些人搞的NGO,经费问题终归是伴随始终的。所以,如果你不在“经费问题”上去观察理解中共的革命,你就不算在“生活常理”上靠近这段历史。
  
  C:这个政治组织或革命组织的经费来源和花销,透明度相当低,可能也是古今中外,概莫能外吧,相关资料不容易看到,我怀疑许多资料当时就销毁了吧。比如,从延安时期开始,毛的身边班子里就有个“特别会计室”,主任叫赖祖烈,最早是干苏区闽西工农银行的。许多中央的老人回忆中常常有此人在场,但关于赖的工作则毫无线索,赖本人的回忆也没有有关的说法。我看了一本中办的老人回忆,从延安到中南海,那样厚的一本集子,干什么的人都有,都有回忆,但赖没有。这个人和他的“特别会计室”是神龙见头不见尾。我看倒不是说有个事先的纪律,使这些参与机要的老人们在回忆时不要失密,而是在当时,不论毛还是中央,对于掌握“经费问题”的机构和人员一向就是有个要求。所以,毛的办事班子的那些人可能当初也不知道赖本人的工作具体情形,赖本人则始终不发一言。
  
  Y: 嘴严是优秀财务工作人员的起码职业素养,所以在当时,中办机要人员不了解赖的活动是在常理之中。
  
  C:这就带来了一个困难,就是当我们今天去看比如1930年代的中央红军及苏区的财经史的时候,我们手头的资料就非常有限。即便那些公开出来资料,有一些也是大有问题的。这点我们在观察华北根据地土改那段历史时已经是深有体会了。那些被引用的资料,与其说是当时的原始资料,可能还不如讲是事后用的包装材料。
  
  Y:所以,我们需要直接发展一种分析的方法,去靠近这个财经史。大体上讲,我们的方法不是一种经济统计学的方法,而是一种迂回的方法。即我们从这个革命经费来源的可能性分析入手,从这个可能性去推测当时作为一个社会组织体的中共是如何考虑其行为以便契合于这个经费的可能性,从而去发现中共组织行为的某种依据,及其依据和其可能性的行为结构关系的合理性解释。以孙中山为例,他最终为枪和钱向苏俄低头,改组了国民党,在广州建大本营,其前身的中华党之类的右翼战友们劝都劝不住,经费改变了国民党。
  
  C:这其实也是我们坚持使用的所谓“政治行动分析方法”在财经史中的应用。
  
  Y:不仅是应用一次,而更深入的地方是,我们可以从其依据于经费可能性而产生的行为合理性的转化中去推测这个“政治行为”主体的形态变化。所以,从这样的角度,我们有三个阶段递次深入:从经费来源的可能性到政治行为(或曰政治策略)的合理性再到中共组织形态的演变。
  
  C:你说的这个很重要,路径依赖或者说历史的烙印,这个没办法,它毕竟是减少了行为主体的可能性空间,使我们做推测的时候更容易一些。但确实,中共历史上都有一系列的现象,不容易给出一个合理性的解说,这个财经史大概也是这样。问题在于,如果没有一个讲的过去的解释,则要么成一种宣传的包装,要么成一种解构的贬斥。二者都无从增加我们的知识。
  
  Y:其实说到底,还是那句话,如何在生活常理上靠近历史。我们无意再现“真实的历史”,也无意指何种解释为真,我们只是要在常理上给出生活的解释。而今天,我们要说的恰恰就是生活本身,即中共及其所有的关联组织吃什么用什么,怎么来的。这就是中共的早期生活史。
  
  C:中共的初创时期,主要是一批知识分子的活动。陈独秀,李大钊这些人,当时都过着优裕的教授生活。衣食之外,余钱还是很多的。于是职业之外的一些活动,靠自费就组织得起来。这也是个很吸引人的课题。就是在民国初年到1920年代,大概有个十五年左右吧,中国出现了于知识分子而言是最最愉快,阳光灿烂,有创造力的时期。基本上可以讲是空前绝后的。一个是完全自由的思想创造环境。一个是近乎于奢侈的收入水平。这两者,在这个时期,即便与同时代的日本,欧美比,也差不多吧。
  
  Y:那比日本要强吧。那时期日本知识分子相对清贫得多。
  
  C:你看,那个时期到中国来讲学的学者大都是在西方第一线正活跃着的大师级人物,来中国一呆半年一载的。哪象现在由那帮海归们运动来的“过气大师”误导师生和官员。那时这帮人能来,恐怕同这个中国教授群体的高生活质量有关。在这样的收入条件下,陈独秀等人就有可能从自费这个来源中解决其业余革命经费。中共的早期酝酿和氛围的形成,靠的主要是一种典型的知识分子活动。办报,而且以同仁报刊为主,学术译著和宣传,授业以推广共产知识,小型聚会(还谈不上集会),以及与此相关的迎来送往和旅行。由于这个活动主要集中于少数知识分子当中,所费并不大。所以这个时期自费组织,就很自然。他们的许多活动,同现在的高级白领们组织的“扒屉”也差不太多,都是找乐子嘛,当然要显得卓尔不群更好。比较起来,这些教授的收入,比现在的高级白领们大概只多不少,当然是更有品位了。
  
  Y:这是一种主要形式,以陈独秀、李大钊、张菘年为主要代表。还有一种是张国焘,富家子弟,才干非凡,大部分由家庭供给,少部分经费由陈、李这样的人提供,也没有什么经费困难。再有就是毛泽东的新民学会,这是比较草根化的革命组织形态。同前两种区别比较大。当时毛和肖子升、蔡和森这些新民学会的核心成员,花了不少力气去募捐。从李石曾那里弄了不少钱,从湖南一些士绅那里也弄了不少钱。毛的新民学会一起始,就有点不同凡响,完全不同于陈、李的那种知识分子的活动,而直接呈现出一种革命组织化的形态。从肖子升的回忆中可以看到,毛当时已经很自觉地着手扩张新民学会,他试图通过扩张新民学会的规模,来解决革命经费问题。在这个过程中他们只要有一次失误或募捐未能得逞,则立马就陷入经济窘困之中。比较有名的就是毛两次去北京,第一次去北京想发展新民学会会员,结果自己弄到几乎饿饭,八个人躺在一个四合院一张坑上,翻身都不容易,只好返回长沙,由杨家接济。第二次去北京,没钱,只好到北大当校工,结果还是一无所获,悻悻然离京返湘,要钱没有,想在北大发展会员,也没有作到。他非常之懊恼。
  
  C:这个懊恼,可是让北大的那帮人在以后吃够苦头了。
  
  Y:毛的新民学会的组织形态倒是最像以后的中共组织形态,它存在着最为严重的“革命经费”问题。他们要养活这个组织,就必须刻苦于这个“经费”。而陈、李及张国焘们就不必如此局促了。后者的活动,真是高雅不群,还有那么点儿挥霍无度。所以这个时期的思想传播活动,以自费为主,毛的新民学会则是比较边缘的,其意味深长之处还根本没有人认识,也没有什么重量级的人待见。在这个时期之后,就是共产国际选择了陈独秀来做在中国发展共产国际分支这个任务。这个时候,陈独秀就开始向建党方向走了。
  
  C:我插一句,过去我们把中共建党是建立在以中国早期几个共产主义者小组为主体,接受共产国际帮助而达到建党的这样一个解说,是站不住脚的。因为有了中共的事实在后,则去讲陈、李之知识分子的思想及学术活动是建党前的理论及思想准备期在前。其实,陈、李当时只不过是思想比较左倾的学者而已。当时即便西方知识界这个左倾也比较明显,如日本的河上肇就大大地传播了这个左倾的思潮。我没有看到过硬的材料说明陈、李有组织大规模革命组织的想法,但他们有频繁的知识分子聚会和宣传活动。这一点,被共产国际发现了。共产国际之成立是独立于俄共的,其使命就是传播,鼓动全世界搞共产革命。它是超国界的组织。它要不断的在世界各地建立分支机构以造成经典的世界革命,从一国数国的共产主义胜利直到全球胜利。所以,共产国际一直留心在中国找到组党的人。共产国际花了很多心思,才找到陈独秀,给了陈独秀一个大推力。要知道陈那时,在北京已经不甚得意,倒不是因为他左倾,而是因为此人个性使然,所以陈是负气南下的。恰于此时,共产国际找他,你可以将心比心地体会陈的感觉,陈这个人很激越,爱冲动,特别是在负气之时,那肯定是立即上船嘛。更重要的是,马林告诉他,所有组建党组织的费用由共产国际出,这点很重要。陈收入很高,但这个人也很在意钱的,他并非是个大方的人。拿钱搞同仁活动,收几个弟子,扩大社会影响,他没有问题。让他去组织一个党,他当然第一时间就会盘算这个钱他不能出,而且即便他肯出,也远远不够。所以,马林讲费用由共产国际出,那陈还会犹豫吗?不可能啊。反正共产国际从一开始要在中国建支部,那相关的经费,就如同“项目资金”一样,在布哈林那些决策机构那里“立项”了,有着落了,一定要花掉的。所以共产国际的代表在中国活动时很急切。所以,我认为,1921年中共建党,是以共产国际为主推动的,而不是所谓中国已有了一批马克思主义者在从事建党活动,然后在共产国际帮助下建党了。不是这样的,从一开始,这就是共产国际自个儿的事儿。陈、李只不过是共产国际找到的帮手罢了。从共产国际当时的“市场推进”安排看,即便是在中国找不到陈、李,那他们就自己派人干了。如同现在的“外商代表处”。那个印度人罗易不是就给派到墨西哥去组党,还成了墨西哥共产党的总书记嘛。
  
  Y:唉,你这个澄清很有必要,因为这就可以把在这个建党和随后到1927年夏天为止的这七年时间的事解释清楚,因为在这个时期,中共全靠共产国际给钱。我们在之三里头已经讲过类似的意思,就是讲不是共产国际资助中共的活动,而是共产国际划拨的经费,因为干的是你共产国际立项的事情。就如同你不能讲IBM的代表处在IBM的资助下拓展了市场,这个讲不通。那个时期,中共领导人有生活艰苦的,但也有过得很不错的。这倒是很合常理的。至少管钱的家伙日子错不了。早先,就是陈独秀自个儿管,他日子就不错。后来米夫 、王明、博古、向忠发之流,全是好日子。张国焘到广州去公干,也好吃、好住、好喝。出入豪门,往来华车。现在有些资料讲陈独秀一开始不想要共产国际的钱,想自个儿在广州办学校赚来的钱养党以保持党的独立性,这完全是在瞎讲,用不着这样去美化陈独秀。陈办学赚钱是自己的钱,可以用来接济亲朋和同道,根本不可能用于建党组党。两件事不能混淆一气的。
  
  C:这样,我们看到建党之后中共基本上是一种职业革命家组成的政党。他们领用国际的钱就是了,所以这个时期中共组织内部理论、辩论、写作、上层投机活动,就比较多,而脚踏实地的草根化的活动就比较少。因为用不着这样去吃苦,最多就是领用外汇时有些困难和风险吧。
  
  Y:上层投机,这个词很准确,最大的投机就是第一次国共合作,虽说那是苏俄和孙中山的合作,但中共的形状就是投机,党内以后也就有个词叫“机会主义”,原本就是冠名这类投机行为的。
  
  C:最近几年有些资料出来了,共产国际的拨款的一些细节已经被注意到。很零碎,但大体上判断不会有错。即中共那个时期全靠共产国际给的钱活动,自身的筹集,基本可以忽略不计。大家都是职业革命家嘛,所以都等着领“工资”。后来临时中央在上海闹出内乱时,对所谓“托派”分子斗争,最灵的办法就是中断其“工资”和费用,那些人立即陷入困境。
  
   这个时期到1927年“八.七”会议之后,就开始变化了。这时候党分成两块:中央机关转入地下,到上海租界暂栖身,这是一块;另一块就是去各地组织暴动,搞武装斗争。这两块,经费也都是由共产国际提供。事实上,1927年几乎全年的重要会议都是在共产国际代表的组织下召开的。干你让干的事,当然你就得拿钱,否则又如何干得了啊。但在暴动这一块,有两条线索:一是当时中共倾全党之力主抓的南昌起义,南昌起义从头到尾都是同共产国际的经费有关。南昌起义的战略很清楚,运用兵变,南下广州,然后如同国民党北伐一样,在广州港口同苏俄的枪和钱接上头,再来一次中共的北伐,所以南昌起义就是一锤子买卖,拿上当时几乎全部的钱压下去,结果赌输了。从一开始就没有作长期打算,一下输了,结果就溃散。虽然说贺龙有吃有喝有轿子躺,但那是他自个儿的钱,他不会拿来供给革命的,最多让他看的顺眼的人来陪吃几顿而已。但部队就一哄而散了。恩来就一走了之,去上海,过党的“白领”生活,贺龙自个儿有钱也做不了职员生活,就自己走了。朱德高不成,低不就,误打误撞,碰上了老朋友范石生,靠他的接济才存活的。所以南昌起义是靠拨的经费来搞的,是赌注。而不那么重要的秋收起义,只拿到了少许的几块钱,毛也有点儿三心二意,钱太少,能干成什么事呢?毛也没有把握,等秋收起义草草起事,草草收场之后。毛带人进入湘赣边界时,他的经费没有了。他也不像朱德、有范石生这样的富朋友接济。毛带人就走上了没有上面“拨款”的时代。
  
  Y:这就是我们要重点研究的时代,这个时代的“革命经费”问题。这里首先要弄清的是,如果没有共产国际的钱,又进不了城,那么毛的队伍在乡下靠什么为生呢?这里我们就要先来看看在乡下有什么财富是可以弄到手的,可以动员起来的。这个不难弄清。有三大块乡村财富,就看你怎么拿到手了。一块是乡村富户们正在享用的东西,吃的,穿的,用的。这一块很容易发现,也不难拿到手。第二块是乡村中被藏匿起来的积蓄,富户,贫户都有。由于治安和灾荒等原因,乡村积蓄总是被农民用各种方式贮藏,以防匪为主,保值倒在其次。这是第二块。第三大块,是乡村当期收成及当期消耗的生产资料,如种子,肥,工具等等。第三块是乡村的再生产,它有农时和农技的要求。例如青苗虽然是财富,但未到成熟,你不能拿来当粮,它要有个时间,到收获时才能算作有效的财富。中国传统乡村就是那么三块财富。其他类型的乡村财富,是零星的,可以不计。中共进入乡村后他们只要是没有外界资助,那么,革命就只能建立在这三块财富基础之上。问题只是在于你如何拿到,这里头就有一大堆的知识了。凡是比较之下,更加有效的乡村财富动员手段,一定是对应了更加合理的革命行动和革命策略。例如,针对第一块财富,最有效的方法也是最简单的方法,那就是拿枪顶住富户的腰眼,直接抢走了事。那么这样有效的方法在土匪那里和在毛的红军那里有什么区别吗?我们来看看。1927年9月9日秋收起义后二、三天就失败了。毛带着残部一路败退,向湘东南方向走,进入江西境内。这个时候,起义队伍有近2000多人,由于没有打下预定的目标,所以当初准备的钱,一下子就不够用了。于是一路上,这支部队就自行解决经费问题。办法就是从第一块资源中取用。
  
  C:那时,这支部队还没有经过毛的改造。有不少回忆文章都提到他们一路逃亡时,军纪很差,形同土匪。毛上井冈山,也是先拿枪换袁、王的银元和粮食。毛手上只有武器,给袁、王100多支步枪作为交换。这几千人上井冈,很快就只剩下了经费问题,即便袁文才、王佐把自己劫得的财宝都给你,也没有多少。山上只有两千多户人家。山民原本就穷困,所以就只有南瓜汤喝。于是毛就不断带人下山搞钱粮。整个1928年,他主要就是干这个事。在井冈山,他天天面对的问题很具体,究竟有多大的革命成份也难讲。
  
  Y:是啊,虽说他也同湖南省委派来的人讨论革命,但那一定只占他很少的精力。他主要面对的问题,就解决明天这几千人的吃饭问题。当时省委除了派特派员来指手画脚一番,没有给什么具体帮助,所以毛就不断地派人下山。但他同袁、王有个大区别,那就是他指挥部队频繁地下山在附近地区攻打县镇,然后立即打出革命旗帜,组建地方革命组织,然后在这一切的掩护下,着力于解决“筹款”。当时,讲红军下山任务时,直白的很,就叫“筹款”。但这个筹款同王佐的“抢钱”完全不同,它被表述为一种革命行为,一种大义,而且它还诞生出一大堆的本土化的组织来保证这个“筹款”。当时最早成立的县工农兵政府主要任务就是筹款。各种会议不断开,袁、王之流看的眼都花了。那气派、场面我估计他俩也只有服气了。因为这种搞法,明明也是抢钱,但怎么看上去又不像是抢钱呢?这种挺直了腰板、扬眉吐气的感觉,对传统乡村里头一些不安分的家伙极有吸引力吧。
  
  C:那是。不管怎么样,土匪终究是上不了台面,而革命就不同了。但说到底,“抢钱”也好,“筹款”也罢,归实了就是去把有钱人的钱粮抢来。土匪往好了说,是杀富济贫,了成小义;红军往差了说也是吃饱肚子,做革命的本钱呀。但手段不就是“打土豪”嘛。
  
  Y:“打土豪”是中国革命的一个意像。从早期的国民革命、中共苏区,到土改,到文革,一直都在“打土豪”,而且打的方式也差不多。从南方一些县志资料上看,打土豪的那些方式方法,倒并不是中共发明的,民间早已有了,中共在早期农村动员时,借用、光大了。
  
  C:这个就是我们今天来讲的一个视角,既当中共从城市败退下来,走入乡村时,中共的主要领导人,其实并不知道要怎样才能动员乡村的力量。他们只是无处可去,只有进入乡村去拼命,然后想到或看到了民间的那些独特的方式,抓过来用,“打土豪”的那些办法,就是这样来的,保留在革命的记忆中,一到大事不妙,就拿出来。抗日后期在晋绥之类的地方,也用南方乡村的办法,同样很灵。
  
  Y:你讲的是其中一种类型。从1927年开始,中共乡村革命有两种类型。一是外来的人搞的,一是本地人搞的。外来人搞的指的就是以毛泽东为代表的那种先起义(注意,这个运动开端大体上是兵变,或讲是兵运,是当时中共一个主要的形式),然后顺其自然地流落到某处,努力地安营扎寨,这个时候,中共展开的一种乡村革命的形式,就是一种突然而至的外来的力量冲进乡村的传统结构里头。一方面,红军队伍相较之这个传统结构内部的力量是大的多,所以就一下子就给它冲跨了。接着,就打出了“分田地”的口号。这个时候“分田地”这个旗帜是重要的,他把你同其他的过路的力量例如每个路过的北方军阀顺带抢一把,以及本地传统力量区别开来。但是在起义的早期,每天打仗,缺钱缺粮,急得很,只有先抢了再讲,就只有“打土豪”了。所以,从这个以毛泽东为代表的类型来讲,其早期,“打土豪”就重于“分田地”。而本来中央指示中是认为“打土豪”是动员手段,实现“分田地”才是目标。但那个井冈山时期,是无论如何也顾不上的,尽管中央及湖南省委也派干部到毛所部,也是无济于事。因为你天天有战事,那些说教就不易发挥作用。而另外一种类型,以方志敏在赣东北地区的为代表的类型,是一种本地革命知识青年发动的乡村革命,这个同井冈山区别在于,它是从内部发动的。因此必然地它就比较“正统”。因为你从内部发动,你就要先来说服传统结构中的某些力量,逐渐地聚集能量。然后设法诱发或等待一个革命契机,突然释放能量,炸毁旧结构。这个说服和慢慢积累能量的过程,你可能就要从“分田地”之类的地方讲起了。你大概不能只从“打土豪”开始讲起。你还得从一开始就讲的有模有样,一切从说服对象的实际出发,故事要编织的连贯、有力,这类故事并不难编,自古乡间就不少,但方志敏他们讲的故事非同寻常的地方是直接讲清楚了你的故事同别人的故事的联系,就是我们在之五里头比较强调的中共革命的“知识结构”,这样的故事对闭塞乡村里头的某些聪慧之徒来讲是很管用的。
  
  C:有些土匪的传奇故事中,往往有个情节,某个白面书生进山一席话,就把土匪头子给拍晕了。其中的诀窍就是讲一个新故事,而且,把这个新故事同这个土匪头子自己的故事联系起来,变成一个大故事。
  
  Y:方志敏他们就是这样耐心地用“分田地”之类的思想去影响本地结构中的那些潜在的异己力量。然后,突然地释放这个力量,就叫暴动。这之后,就是如何实现“分田地”,那就是“打土豪””。这同井冈山是有不同的。方志敏式的革命更符合“革命的逻辑”,而井冈山那个叫“生存的逻辑”。
  
  C:到头来,“革命的逻辑”还是得变成“生存的逻辑”。
  
  Y:那当然,它还能有别的命运吗?当方志敏的暴动大到一定程度,已经突破了乡间的界限时,那些外来的反革命力量就要不期而至了。这个时候,方志敏的革命,也就要发生变化了。“分田地”就逐渐成了幌子,“打土豪”又成了当务之急。
  
  C:所以,不管哪种类型的革命,都打着“分田地”的旗号。但都只有“打土豪”能解决问题,尽管开始的时候从党的革命战略的完整性讲,“打土豪”是“分田地”的手段。所以我们讲,“打土豪”有个从革命到经济的过程。
  
  Y:在“生存逻辑”支配下的革命“经费模式”其主要内容和形式就是“打土豪”。尽管红军在山下几个县里头搞了一些组织化的东西,但毕竟能养活的人有限。井冈山上只有南瓜汤好喝,养不了人。但红军下山要在县城里待得住,则又显得过于弱小,所以,这个“打土豪”的“经费模式”效力就很有限。它可以维持比袁文才、王佐大的多的部队规模,但却又没有大到可以真正展开革命阵势的程度,所以要解开这个扣。其实,毛当时就看的很清楚,井冈山地区固然易守难攻,也是政府军比较薄弱的地方,但经济程度太差,回旋余地小,筹款困难,则红军难以发展。所以必须想办法创造新的“经费模式”,以支持大规模革命。
  
  C:他倒不一定是清楚应当去创造新的“经费模式”。毛只是感到在井冈山呆不下去了。几条山路一封,4000多人只能在山上饿死了。1928年5月,朱毛会师后新组建的30团,33团就因经费不够,只好打发他们回湘南了。那时红军一共才有6个团,去其三分之一,可见饿到什么程度。必须下山,另找地方。
  
  Y:这个另找的地方,毫无疑问,还必须是政府军比较弱的地方,同时最好经济条件好过井冈山,回旋余地大。实际上1929年初毛带队下山之前,心里已经明确这个标准了。从1928年夏天,在“经营永新”和“八月失败”两件事上,已经看出毛心中已经开始在思考这个问题了。他反对去湘南搞暴动,因为湘敌战斗力强大,又在湘粤大道上,是敌必争之地,尽管很富庶 ,但红军去站不住脚。但湖南省委意见很强硬,于是朱毛带红军进兵湘南,酿成“八月失败”,兵力折损过半,毛对此痛心疾首。所以直到四年之后,他还念念不忘,湘敌强于赣敌。
  
  C:湘敌是本地人,赣敌是外乡人吧。
  
  Y:情况可能更复杂一些,我们今天就不讨论了。而在江西永新县,则又不同。他在1928年6月击破赣军第四次“进剿”再占永新县城之后,作法有变。他提出“大力经营永新”。首先力争占领永新全县,其次调集干部集中到永新。他告诉省委特派员杨开明“我们看永新一县,要比一国还重要,所以现在集中人力在这一县内经营。想在最短的期间内建设一个党与民众的坚实基础,以应付敌人下次围剿”。在这之前,周边几个县遂川、安福、茶陵、宁冈、莲花、攸县来回转,筹到款子就走。但到永新县时,毛的想法就有新东西了。他想在永新扎下根来。打“坚实基础”以区别于上山半年来的土匪式生存。
  
  C:但他们在永新没有弄成。
  
  Y:但这个想法及尝试开始了。这期间毛的思想很活跃。在朱毛会师后,他不断地在各种会议及文件上长篇大论。中心就是讲如何“存在下去”。他反对去湘南罗列的理由之一是从经济上说,“湘南各县焚杀之余,经济破产、土豪打尽,此刻到湘南去解决经济困难,可是绝对的不能”。所以1929年初下井冈去赣南,在毛是有个过程的,并非是完全被迫和突然的。
  
  C:当时讲,围巍救赵,南下牵制围剿井冈山的敌军,那是胡扯。毛朱出井冈时,根本就没打算再回井冈,彭德怀那800多号人守山,纯粹是准备牺牲掉,还好彭很机灵,几天后也跟着下山了。
  
  Y:1928年在毛的思想史上是个很重要的年份。后来的关于第一次土地革命战争的策略问题,在1928年,他基本上都有考虑了。到长征结束这段时间里头,他的思想可能基本上是在1928年就形成了。这其中,解决红军给养问题给了他最现实的压力。维持一支造反的队伍并不难,如袁文才、王佐,三流人物即可办到。但维持一支不断扩大的造反队伍,难矣哉。他看到流寇式的“打土豪”维持不了朱毛会师后的那支万人红军大队。
  
  C:红军每到一处,无非就是“打土豪”。分田地只是口号,并无法真正执行。毛给省委报告讲到1928年6月井冈山根据地已有65万人口,大部分土地都已重新分配,我很怀疑这一点。红军肯定还是搞了不少革命行动,如你说的,让袁文才、王佐之类的小土匪看花了眼,那是完全可能的。但是你糊弄不了湖南省委和中央。所以才有特派员和指示信,对毛有所敲打,让他不要忘了革命。其实,毛又何能忘掉革命呢?他是在广州武汉搞过高级政治活动的人,他只为革命才可能上山受这份罪的。只不过彼时彼地,他边干边摸索罢了。在远处看的人,替他着急,怕他忘事,倒也可以理解。问题在于,这种浮光掠影式的打土豪,像一阵风吹过,即不深入乡村结构中实现革命转换,又无法拿到被农民小心藏起来的财产以维持红军大队。毛是先别人看透了这一点。
  
  Y:在他提出“经营永新”这个思想时,他应当就看透了这一点,即光从乡村第一块财富资源上搞,只能维持土匪式生存。要从第二块资源上打主意。他事实上也进行了各种尝试,当他率朱毛红军向赣南转战过程中,他一举解决了这个难题。一句话,他把“分田地”、“打土豪”和打仗建立红区这三件事给合成一件事了。他搞了个“三位一体”。他持续地推进分田地,以此充分深入地“打土豪”,彻底动摇乡村结构,形成在新的乡村治理基础上的稳定的红色区域,以此不断地获得人、财、物的输送,支持红军部队大规模扩大。
  
  C:原先那种“打土豪”,一阵风,只把浮在表面上的财产拿去了。从生活实际上看,一旦红军用“打土豪”的办法筹款,已成一种社会传闻时,各家对财产的保护措施就会层出不穷。红军经过某县,如果时间比较短,那么就有可能红军只能拿走他看的见的东西,那些被藏觅的财宝,就有很大可能躲过被抢。红军拿走的东西大都是农家当期出产以及正在用的东西。我们应当注意到,在传统农作区,像江西某个村子或某个聚落区,它的财富主要是二块,一块是当期的,即以农时为周期,在每个生产生活周期里发生的支出和收入,这是当期财产。这是服从农时的,稻谷还是青苗时,也是财产,但你早拿没有用,你得等到收获时节才能拿到可以用的稻谷。农家人自己为维持这个生活生产周期而备下的种子、肥料、食物、工具等等。这个你可以拿走一些,但不能太多,过头了,要么误农时,要么就饿死人。这一块财产,藏不起来,谁来都看得见,有可拿之物,但不多。还有一块,就是积蓄了。当时就叫浮财。所谓“浮财”就是积累起的历年的结余嘛,是历年的结余以某种保值的方式贮存起来的财产。这主要是相对富裕家庭的家底。这个在江西,民间财富可能主要就是这一块。因为江西没有大的自然灾害,所以这种民间财富的数量还是很可观的。往后你可以比较一下,红军长征结束时,到陕北过不下去,毛让彭德怀带兵东渡过黄河,在山西晋西南几个地方转了两个月,跑回来,就弄了50万大洋。山西和江西有些类似,就是民间财富相比较中原要多点,比沿海的地方要藏的深一点。赣南、闽西这些地方,过去基本上是接近地方自治那样一种治理形态,民间的财富比较完整。
  
  Y:但这点财产一般都有比较好的保护措施以应匪盗。所谓埋藏很深。所以有个词很形象,叫作“挖浮财”。一个“挖”字,活灵活现了一幅发现乡村财富的图景。
  
  C:这一块财产规模要比前一块大的多。如果红军把目光转到这一块上,那么红军的财政基础就大大的扩展了。
  
  Y:光把目光转过来盯住还拿不到手。你还得想办法,一是如何知道这些财产藏在何处,二是如何拿到手里,你拿别人的东西,别人一定会反抗的。如果这个反抗,每时每地地发生。会分散红军很大精力的。用现在的词语表述,就是要有个低成本的有效的“挖”的办法。
  
  C:这办法,结果很简单,就是“分田地”。从台面下讲,就是从乡村里头找出消息灵通的内部人来,给他奖励,由他收集“浮财”的信息,再由他设法挖出这部分浮财,给他一笔回扣,大部分就交给红军。然后这个人就再盯住下一家,继续挖。我看了一些资料,这个挖浮财的手段可真是让人咋舌,有专门的指导文件教下级们如何挖,这可不象书生们能想出来的。
  
  Y:这大概是那些面目不清的人同这些书生们的共同创造吧,一个出经验,一个给概括。不论是谁的创造,反正这套搞法,到后来在山西搞土改时,就很发达了, 康生给它系统化了。
  
  C:“分田地”在台面上,则以重新分配土地为诉求,以那些拿回扣挖浮财的人为主,组成新的乡村治理机构,当时就叫县苏和乡苏。由这些机构持续地以革命的名义形成并强化一种恐怖气氛。
  
  Y:当时就叫红色恐怖,也叫赤色恐怖。
  
  C:在这种赤色恐怖下,一是不断地刺激出前面那种“内部人”来,以壮大苏维埃的力量。
  
  Y:凡是建立了县、乡苏维埃政权机构的地方,就叫赤化区域,正规叫“红区”。
  
  C:在苏区,那种直接的反抗就会遭到极严厉的镇压。这种镇压残酷程度常常让后来人理解不了。殊不知,正是这种残酷才大大地降低了反抗的程度,从而降低了收集“浮财”的“交易费用”啊。
  
  Y:以前一块财产为主的“打土豪”形成的革命“经费模式”,与以后一块财产为主的“打土豪” 形成的革命“经费模式”,二者在实际运行上是完全不同的。
  
  C:我们可以把前一种“经费模式”叫做井冈山方式,把后一种叫作瑞金方式。同样看上去都是“打土豪”,但内里另有乾坤。
  
  Y:井冈山方式,红军就是一阵风,其生存逻辑大于“革命逻辑”。而瑞金方式,则不同,它的生存逻辑就是革命逻辑本身。红军到1929年4月到达兴国以后,就开始一种全新的革命过程,我是这样来概括的,红军先找到一个点,这个点一般都是县区,周围相对比较富裕,人口稠密。在这个点上,先进行“分田地”,建立乡村政权,从而获得一个较大的“浮财”以供给红军。然后,又借红军之威,向周边地区扩散,形成一个“苏区”。由于江西地貌特征,这种连续扩散有个地理边界,往往是县城周边地区。所以红军又去寻找一个新的点,然后再来一遍,形成一个新的苏区,通过控制两个苏区之间的交通线,使两个苏区连在一起。这叫作“赤化”,就有了一个更大的“苏区”,从而供给一支更大的红军大队。这个过程是良性互动的,相互激励的。于是就持续下去,从1930年开始,这个过程就开始了。用当时的话讲,叫“猛烈地扩红”。即是指扩大红军,也是指扩大“苏区”。
  
  C:当时,红军往往是先打县城,打不下来,接着就 “分兵”,分兵就是去打乡村里的“土豪劣绅”,习惯叫“土劣”。这种运行过程中,“打土豪”筹款子本身就变成了革命行为,而在井冈山方式下,毛泽东就要受到上级党委的批评,认为他只交土匪朋友,不搞革命了。毛是何等人物啊,立即创造了新的方式给这帮人看看,到底谁革命。
  
  Y:毛当时没有这么意气用事,须知1931年底成立中华苏维埃共和国,他当主席之前,毛没有对上级党组织意气用事的本钱。他相当地谦虚和服从。但中央及省委离他这儿很远,所以他有自行其事,发挥其伟大创造性,主动性的余地。但你说的对,瑞金方式的一个大的特征,就是把革命和筹款子这样等而下之的事情给合成一件事了。这以后,毛一会儿被批“左”了,一会儿被批“右”了。但没有人再讲他不革命了。因为他创造了真正的革命。临时中央那班人来了以后,最多不过是给毛的这样的革命添油加醋罢了

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发表于 2021-11-28 19:10:41 | 显示全部楼层

出自《环球时报》2007年11月14日,第13版,人物春秋 史海回眸
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